
© dpa/Sven Hoppe
Deutschland im Dauerherbst: Winter zeigt sich beim Wetter weiterhin nicht
Deutschland erlebt weiter mildes Wetter statt Winterkälte. Allerdings prägen Nebel, Hochnebel und wenig Sonne die kommenden Tage. Zu Weihnachten sehen Experten derzeit zwei Optionen.
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Deutschland bleibt im Griff eines mächtigen Hochdruckgebiets, das milde Luftmassen heranführt und die typische Winterdynamik weitgehend blockiert. Das Resultat: ein Dezember, der vielerorts wie ein endloser Spätherbst wirkt – mit viel Nebel, Hochnebel und vereinzelten Sonnenfenstern. Winterliche Impressionen bleiben weiterhin Mangelware.
Die kommenden Tage deutschlandweit
Am Adventswochenende bestimmen erneut Nebel, Hochnebel und dichte Wolken große Teile des Landes. Höhere Mittelgebirgslagen dürfen sich zeitweise auf Sonne freuen, während viele Niederungen im Dauergrau verharren.
Die Temperaturen bleiben für die Jahreszeit ungewöhnlich hoch: meist 6 bis 11 Grad, in hartnäckigen Nebelgebieten nur etwa 0 bis 5 Grad. Frost tritt vor allem nur in klaren Alpentälern oder örtlich im Süden und Südosten auf – dort bis zu minus 4 Grad.
Zum Wochenbeginn legt das milde Wetter regional sogar noch zu: Vor allem im Westen steigen die Werte auf bis zu 13, teils 15 Grad. Süddeutschland hingegen bleibt vielerorts unter einer zähen Hochnebeldecke gefangen und kommt meist nicht über 5 Grad hinaus. Niederschläge sind kaum in Sicht; meist bleibt es trocken.
Früher Pollenflug durch milde Temperaturen
Die ungewöhnliche Wärme zeigt bereits Folgen in der Natur: Entlang des Rheins sowie regional im Westen und Südwesten sind erste Hasel- und Erlenpollen unterwegs – Wochen früher als üblich. Allergiker sollten daher trotz Dezemberbeginn mit Symptomen rechnen, besonders wenn es mild und trocken bleibt.
Regionale Aussichten: Berlin und Brandenburg
In der Hauptstadtregion zeigt sich das dritte Adventswochenende ebenfalls mild, aber wechselhaft – mit einem Zwischenhoch an Sonnenschein am Sonntag.
- Freitag: Nach Auflösung lokaler Nebelfelder startet der Tag heiter und trocken. In Nordbrandenburg lockert die Bewölkung im Tagesverlauf auf. Höchstwerte: 5 bis 8 Grad.
- Nacht zu Samstag: Leichter Frost besonders im Fläming und im südlichen Brandenburg, teils Nebel mit Sichtweiten um 150 Meter.
- Samstag: Nebelig-trüb, im Norden Brandenburgs einzelne Tropfen möglich, sonst trocken. Weiterhin mild bei 6 bis 8 Grad.
- Sonntag: Die freundlichste Phase des Wochenendes. Längerer Sonnenschein und erneut milde Temperaturen. Nachts stellenweise Frost möglich.
Und wie stehen die Chancen auf weiße Weihnachten?
Nach Einschätzung der Meteorologen zeigen die Modelle zwar gewisse Unsicherheiten kurz vor den Feiertagen, doch die milden Muster dominieren klar.
Das amerikanische Modell des Global Forecast System (GFS) sieht auch über Weihnachten ruhiges, mildes Wetter; das Modell vom European Centre for Medium-Range Weather Forecasts (ECMWF) deutet ein Tief an, das zumindest den Mittelgebirgen oberhalb von 600 Metern etwas Schneefall bringen könnte.
Für das Tiefland – also auch Berlin und Brandenburg – bleibt jedoch fast sicher: Weiße Weihnachten sind in diesem Jahr nahezu ausgeschlossen. Winterliche Feststimmung bleibt eher eine Frage der Dekoration als des Wetters. (Tsp/dpa)
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