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Moderator-Urgestein Thomas Gottschalk

© dpa/Rolf Vennenbernd

Gottschalk bedauert den Nachwuchs: „Die junge Generation ist so weichgekocht und so ängstlich“

Thomas Gottschalk hält nichts von Influencern und sieht die Jüngeren zu sehr unter Druck. Ihn mache es demütig, „dass die Leute mich noch wollen“.

Der Entertainer Thomas Gottschalk kann nach eigenem Bekunden mit dem Nachwuchs in der Unterhaltungsbranche nur wenig anfangen. „Ich muss aufpassen, dass ich nicht meine komplette Zeit damit verplempere, irgendwelche Reality-Stars oder Youtube-Influencer zu beschimpfen, weil ich nicht an sie glaube“, sagte der Moderator in einem Interview der „Süddeutschen Zeitung“ vom Mittwoch. „Das ist die große Gefahr, in der ich derzeit bin, dass ich mir ständig denke: Meint ihr das wirklich ernst?“

An den jüngeren Entertainern vermisse er demnach vor allem den Mut, auch mal etwas Falsches zu sagen. „Diese ganzen Leute mit fünf Millionen Followern zwischen neun und elf Jahren, du merkst jedes Mal, wenn die den Mund aufmachen, dass die an alle ihre fünf Millionen Follower denken und bloß nix falsch machen wollen.“

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Er selbst mache sich nie Sorgen, was die Leute über ihn denken könnten. „Die junge Generation heute ist so weichgekocht und so ängstlich auf Erfolg bedacht. Die steht so unter Druck. Das tut mir leid.“ Er habe früher auch live Sänger oder Redakteure im Radio beschimpft - „das ging damals, solange die Zuhörer es lustig fanden.“

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Er selbst habe zu Beginn seiner Karriere noch die „harte Schule der Unterhaltung“ durchlaufen und zum Beispiel für die Kaufhauskette Hertie die Zickzack-Nähmaschine beworben, sagte Gottschalk. So wie sein Schauspielkollege Mike Krüger aus den „Supernasen“-Filmen, der mit seinem Gitarrenkoffer durch die Dörfer getingelt sei. „Diese harte Schule verbindet, und das fehlt den Reality-Dödeln heute.“

Gottschalk zeigte sich dankbar, auch weiter im Showgeschäft tätig sein zu können. „Demut ist ein dramatisches Wort, aber ich bin schon sehr demütig, dass die Leute mich noch wollen“, sagte der 72-Jährige. „Wenn man in diesem Beruf alt werden darf, ist das eine große Ehre.“ (dpa, AFP, KNA)

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