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Einsatzkräfte der Feuerwehr durchsuchen das Geröll an der Unglücksstelle.

© dpa

Tragödie auf Rügen: Die Suche am Kap Arkona geht weiter

Einsatzkräfte arbeiten auch am Donnerstag fieberhaft, um das verschüttete Mädchen zu finden. Unklar ist, in wie starkem Maße künftig Küstenabschnitte gesperrt werden sollen.

Zwei Tage nach dem Abbruch des Rettungseinsatzes am Kap Arkona auf der Insel Rügen haben am Donnerstag Feuerwehrkräfte die Suche nach dem vermutlich verschütteten Mädchen aus Brandenburg wieder aufgenommen. An dem schwer zugänglichen Strandabschnitt unterhalb der Abbruchstelle graben etwa 40 Einsatzkräfte aus umliegenden Ortschaften, wie Einsatzleiter Daniel Hartlieb sagte.

Mit Spaten, Schaufeln und Stangen werde auf dem bis zu zwei Meter mächtigen Kreidegeröll eine Stelle untersucht, an der zuletzt Spürhunde mehrfach angeschlagen hätten. Für den Nachmittag sei weitere Technik angefordert worden. Unter anderem werde das Technische Hilfswerk (THW) Stralsund und Bergen erneut ein kettenbetriebenes Amphibienfahrzeug mit einer Baggerschaufel einsetzen. Zudem soll ein Kettenbagger herangeholt werden.

Das zehnjährige Mädchen war am Montagnachmittag bei einem Spaziergang nahe der beiden Leuchttürme am Kap Arkona mit ihrer Mutter und ihrer Schwester von herabstürzenden Erdmassen erfasst worden. Die Familie stammt aus Plattenburg im brandenburgischen Landkreis Prignitz. Während die Frau und die ältere Schwester verletzt gerettet wurden, wurde die Zehnjährige offenbar verschüttet.

Die Rettungsaktion war am Dienstag eingestellt worden, nachdem es keine Hoffnungen mehr gab, das Kind noch lebend zu bergen. Außerdem war die Sicherheit der Rettungsteams nicht mehr gewährleistet. Inzwischen habe sich jedoch das Wetter etwas gebessert. Es wehe ablandiger Wind, es regne nicht und das Wasser sei zurückgegangen, sodass der Einsatz unterhalb der Abbruchkante zu verantworten sei, sagte Hartlieb.

Der Landrat von Vorpommern-Rügen, Ralf Drescher (CDU), sagte der Nachrichtenagentur dapd, man werde jedem Hinweis nachgehen und alle Möglichkeiten nutzen, um das Mädchen zu finden. Zugleich deutete er strengere Zugangsverbote für gefährdete Steilküsten an. „Wir müssen Möglichkeiten prüfen, wie man derartigen Ereignissen wirksamer entgegenwirken kann.“

Drescher, der am Donnerstag die Einsatzkräfte am Kap aufgesucht hatte, kündigte für die nächsten Tage eine Krisenberatung an. Daran sollen auch Fachleute von Sicherheitsbehörden und Geologen teilnehmen. Dabei solle es auch um Maßnahmen zur Absperrung bestimmter Küstenabschnitte gehen. Drescher räumte aber ein, dass die Einhaltung von Zutrittsverboten für Steilküsten nur schwer kontrollierbar sei. „Wir müssen uns auch die wirtschaftlichen Konsequenzen von Strandsperrungen vor Augen führen.“ Erforderlich sei eine Lösung, die Menschen vor den Gefahren an den instabilen Steilküsten warne und schütze und zugleich sichere Möglichkeiten zum Erleben der einzigartigen Küstennatur biete. dapd

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