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Am Wochenende startete die "Kaisermania", bei der Schlagersänger Roland Kaiser am Elbufer in Dresden auftritt.

© Sebastian Kahnert/dpa

Waldbrandgefahr und anhaltende Trockenheit: Dresden verhängt Feuerwerksverbot – und die „Kaisermania“ verzichtet freiwillig

In der Sächsischen Schweiz brennt es, aber bei der „Kaisermania“ gab es zuletzt Feuerwerk – für viele Anlass zur Kritik. Nun reagiert der Veranstalter.

Der Waldbrand in der Sächsischen Schweiz fordert noch immer Hunderte Feuerwehrkräfte. In mehreren Städten der Region wurde bereits Katastrophenalarm ausgelöst. Nicht einmal 50 Kilometer entfernt fanden am Wochenende drei Konzerte von Roland Kaiser statt. Inklusive Feuerwerk.

Bei der sogenannten „Kaisermania“ tritt Schlagersänger Roland Kaiser (70) an sechs Abenden am Elbufer Dresdens auf. Bereits im Vorfeld der ersten drei Konzerte gab es vor allem im Internet Kritik an den geplanten Abschlussfeuerwerken.

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Eine Twitter-Userin schrieb am Freitag: „Ein Feuerwerk nicht mal 40km Luftlinie von Katastrophengebieten, wo gerade ziemlich viel abbrennt, zu zünden, ist das ALLERLETZTE, Dresden! Wenn das wirklich so sein wird, könnt ihr euch im Rathaus schon mal warm anziehen.“

Die Stadt Dresden kündigte wiederum am Freitag an: „Ab kommende Woche wird es in Abhängigkeit von der Waldbrandgefahrenstufe auch in Dresden zeitlich befristet verboten sein, Feuerwerke zu zünden.“ Die Feuerwerke der „Kaisermania“-Konzerte vom 29. bis zum 31. Juli wurden jedoch noch genehmigt. „Heute noch fix Roland Kaiser Feuerwerk. Um diese Natur und das bisschen Brand kümmern wir uns erst Montag wieder!“, schrieb ein weiterer Twitter-User zynisch am Samstag.

Stadt Dresden spricht Verbot von Feuerwerk aus

Am Montag schließlich verhängte die Stadt ein Verbot von Feuerwerk und öffentlichem Grillen vom 2. August bis einschließlich 30. September.

„Wegen der vom Deutschen Wetterdienst vorhergesagten, weiter anhaltenden Trockenheit und der damit einhergehenden hohen Brandgefahr erlässt die Landeshauptstadt Dresden eine Allgemeinverfügung Feuerwerksverbot und Nutzungsverbot Grill- und Lagerfeuerstellen“, heißt es in der Meldung vom 1. August.

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Durch das Verbot solle verhindert werden, dass sich brandfähiges Material durch Funkenflug entzündet und so Feuer entstehen. Zudem solle das Eindämmen der Brandgefahr Großeinsätze der Feuerwehr vermeiden, „um an anderer Stelle benötigte Kapazitäten zur Verfügung zu haben“. Kapazitäten, die derzeit vor allem in der Sächsischen Schweiz dringend gebraucht werden.

Darüber hinaus sei auch das Abbrennen von Klein-, Mittel- und Großfeuerwerken sowie von Bühnenfeuerwerken außerhalb geschlossener Räume untersagt. Laut Stadtverwaltung greife das Verbot ab der Waldbrandgefahrenstufe 4.

Der Staatsbetrieb Sachsenforst stufte am Dienstagmorgen für die Stadt Dresden die Gefahrenstufe 4 ein. Im Landkreis Sächsische Schweiz – Osterzgebirge gilt derzeit trotz der bereits ausgebrochenen Brände die Stufe 3.

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Und nun hat auch der Veranstalter der „Kaisermania“ reagiert. Wie die Webseite Tag24 und Radio Dresden berichten, teilte Semmel Concerts nun mit, aufgrund der erneut zu erwartenden hohen Temperaturen „und den aktuellen Vorhersagen, die eine Verschärfung der Waldbrandgefahr prognostizieren“, auf die Abschlussfeuerwerke der kommenden drei Roland Kaiser-Konzerte vom 4. bis zum 6. August verzichten zu wollen – auch in dem Falle, dass die Waldbrandgefahr dann wieder unter Stufe 4 liege und das wieder erlaubt sein würde.

Seit Jahren lockt die „Kaisermania“ Tausende Fans in die sächsische Hauptstadt. Vor allem nach der zweijährigen Corona-Pause feierten die 36.000 Fans bei den drei ausverkauften Konzerten am vergangenen Wochenende ihren Roland Kaiser.

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