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Auch die Polizei setzt bei ihrer Arbeit Drohnen ein – in Brunsbüttel haben wohl Kriminelle die Flugobjekte zu Spionagezwecken genutzt.

© Symbolbild: Ottmar Winter PNN/Ottmar Winter PNN

Update

Drohnenflüge über Industriegebiet : Staatsanwaltschaft ermittelt wegen Verdachts der Spionage

In Brunsbüttel wurden mehrfach Drohnen über einem Industriegebiet gesichtet. Berichten zufolge könnte es sich um russische Flugobjekte handeln.

Stand:

Die Staatsanwaltschaft Flensburg hat wegen Drohnenflügen über Industrieanlagen in Schleswig-Holstein Ermittelungen aufgenommen. Die Staatsanwaltschaft bestätigte am Donnerstag die Einleitung eines Ermittlungsverfahrens wegen des Verdachts der Agententätigkeit zu Sabotagezwecken. Zuvor hatten „Bild“ und „Spiegel“ berichtet.

Berichten des „WDR“ zufolge besteht der Verdacht, dass es sich bei den Fluggeräten um russische Militärdrohnen handeln könnte, die Industrieanlagen ausspähen. Dafür sprächen deren mutmaßliche technische Ausführung sowie das Flugverhalten. Sicherheitsbehörden sollen dieser Vermutung aktuell nachgehen.

Innenministerin Sabine Sütterlin-Waack sagte, man gehe dem Verdacht mit größter Sorgfalt nach. „Die Sicherheitsbehörden des Bundes und der Länder haben schon vor längerem vor Spionage und Sabotage gewarnt. Dies gilt weiterhin“, teilte die CDU-Politikerin mit. „Wir gehen in Schleswig-Holstein selbstverständlich jedem Spionage- und Sabotageverdacht nach und sind sehr wachsam in diesem Bereich.“

Die Innenministerin aus Schleswig-Holstein sagte dazu: „Wir haben Geräte zur Drohnenabwehr beschafft und befinden uns in der Beschaffung weiterer Geräte. Wir arbeiten darüber hinaus sehr gut mit anderen Bundesländern und dem Bund zusammen und erhalten auch von dort technische Unterstützung.“

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Der „Bild“-Zeitung zufolge sind in den vergangenen Tagen über dem Industriegebiet Brunsbüttel mehrfach Drohnen gesichtet worden, die mit hoher Geschwindigkeit über die Anlagen flogen. Polizeidienststellen und die Staatsanwaltschaft seien in Alarm-Bereitschaft.

Wie der „Spiegel“ schrieb, können die eingesetzten heimischen Polizeidrohnen mit den verdächtigen Hightechgeräten jedoch nicht mithalten, die über große Entfernungen fliegen und bis zu 100 Kilometern pro Stunde schnell sind. Ein spezielles Gerät scheiterte demnach beim Versuch, die Drohnen zu orten.

Ein Sprecher des Verteidigungsministeriums sagte der Deutschen Presse-Agentur in Berlin, das Zentrum Luftoperationen stehe in dem Fall in engem Kontakt mit den Landesbehörden. Die Bundeswehr stelle der Polizei Radardaten zur Verfügung, um das Lagebild zu vervollständigen. Dies gehöre zur Daueraufgabe Sicherheit im Luftraum. Ein Sprecher des Territorialen Führungskommandos der Bundeswehr in Berlin ergänzte, diese Amtshilfe werde seit vergangenem Montag geleistet.

Das Bundesinnenministerium wollte sich nicht äußern. „Der zu Grunde liegende Sachverhalt liegt ausschließlich in der Zuständigkeit der Landespolizei Schleswig-Holstein“, sagte eine Sprecherin des Ministeriums. Die Bundespolizei und das Bundeskriminalamt seien unterstützend im Einsatz. (Reuters, dpa)

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