Raumfähre: "Endeavour" dockt erfolgreich an ISS an
Die US-Raumfähre "Endeavour" hat die Internationale Raumstation (ISS) erreicht. Während der 16-tägigen Mission soll die ISS weiter ausgebaut werden.
Rendezvous geglückt: Nach seinem Start in der Nacht zu Donnerstag hat das Space-Shuttle "Endeavour" an der Internationalen Raumstation ISS angedockt – acht Minuten früher als geplant. "Sie (die Crew) konnten es einfach nicht abwarten", scherzte ein Nasa-Sprecher in der Bodenzentrale in Houston (Texas).
Hauptaufgabe während der insgesamt 16-tägigen Mission ist der weitere Ausbau der ISS. So sollen Astronauten eine gut vier Tonnen schwere Logistikplattform an der Außenwand des japanischen Raumlabors Kibo anbringen. Darauf sollen später Geräte für Experimente im All installiert werden, darunter eine Röntgenkamera und Instrumente zur Untersuchung von kosmischem Staub. Insgesamt sind für die Astronauten fünf Außeneinsätze geplant, der erste bereits an diesem Samstag.
Die ersten Bauteile des "Kibo"-Labors wurden 2008 installiert. Das 2,4 Milliarden Dollar teure Einzelmodul soll mit seinen Roboterarmen für Experimente genutzt werden, für die zuvor risikoreiche Außeneinsätze nötig waren.
Beim Start der "Endeavour" waren nach Angaben der Nasa wieder Schaumstoffteile aus der Isolierung des Haupttanks gebrochen. Ob sie Schäden am Hitzeschild verursacht haben, ist bislang nicht bekannt. Schäden am Hitzeschild hatten 2003 zum Absturz der "Columbia" geführt. Damals starben alle sieben Besatzungsmitglieder. Seitdem kontrolliert die Nasa stets das Hitzeschild besonders gründlich, um den Astronauten einen sicheren Rückflug zu garantieren.
Die Nasa plant, die Flotte der US-Raumschiffe, zu der die "Endeavour" gehört, im kommenden Jahr stillzulegen. Zuvor müssen alle großen Module zur ISS gebracht worden sein, da die anderen Raumschiffe wie die russische "Sojus" diese nicht transportieren können. Den Transport der Astronauten wird danach zunächst Russland allein übernehmen.