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„Es besteht keine Chance“: Bergung von verunglückter Laura Dahlmeier laut Vater nicht mehr möglich
Der Tod der früheren Spitzensportlerin und Bergsteigern hatte das Land erschüttert. Eine weitere Suche nach ihrem Leichnam verlief erfolglos. Ihr Vater sieht keine Möglichkeit mehr, sie noch zu bergen.
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Der Leichnam der im Juli im Karakorum-Gebirge verunglückten Bergsteigern Laura Dahlmeier wird nach Angaben ihres Vaters nicht mehr geborgen. Das bestätigte Andreas Dahlmeier dem „Spiegel“. „Wir hätten Laura gern nach Hause gebracht. Aber es war nicht möglich, sie zu holen“, sagte Dahlmeier. Seine Tochter bleibe am Berg zurück. „Es besteht keine Chance, sie noch zu bergen.“
Die ehemalige Spitzensportlerin war Ende Juli während des Abstiegs vom Laila Peak im Norden von Pakistan von einem Stein getroffen und tödlich verletzt worden. Zur Unfallstelle vorzudringen, war wegen der gefährlichen Bedingungen vor Ort nach dem Unglück nicht möglich.
Der Absturz geschah in einer Höhe von 5700 Metern. Den Aussagen ihrer Seilpartnerin Marina Krauss zufolge kam von Dahlmeier keine Reaktion mehr. Krauss sei es nicht möglich gewesen, zur Unglücksstelle zu gelangen. Ein Rettungsteam, das daraufhin mit einem Hubschrauber nach ihr suchte, fand Dahlmeiers leblosen Körper, konnte ihn aber wegen zu hoher Risiken nicht bergen.
Profibergsteiger konnten Leichnam nicht mehr finden
Der Berchtesgadener Profibergsteiger Thomas Huber und der US-Alpinist Tad McCrea unternahmen dann im September im Auftrag der Familie einen weiteren Bergungsversuch. Doch der Leichnam Dahlmeiers habe sich nicht mehr an der Unfallstelle befunden, sagte Huber nun dem „Spiegel“.
Er habe genau gewusst, wo der Blick optimal sei. Sie hätten nicht nur eine Drohne, sondern auch ein Spektiv mit 30-facher Vergrößerung dabei gehabt, mit dem sie das Gelände absuchen konnten. „Wenn wir Laura gefunden hätten, wären wir in die Wand gestiegen und hätten sie geborgen.“ Doch wie erwartet, sei Laura nicht mehr an der Unfallstelle gewesen, wird Huber zitiert.
Huber mutmaßt, dass der Leichnam Dahlmeiers die Gipfelwand hinuntergestürzt ist und nun in einer Gletscherspalte am Fuß der Wand liegen könnte.
Den Angaben Hubers zufolge haben die beiden Profi-Alpinisten alle infrage kommenden Gletscherspalten abgesucht. Sie seien auch in ein großes Eisloch geklettert, „aber wir haben keine Spuren gefunden“.
Huber geht laut Bericht davon aus, dass Dahlmeiers Körper in einer der Gletscherspalten von Gesteinsmassen begraben wurde, die täglich vom Berg herunterfallen.
Huber habe Laura Dahlmeiers Eltern Aufnahmen von dem Ort gezeigt, wo er ihre Tochter vermutet. Seinen Aussagen zufolge hat man dort einen Blick auf ein riesiges Gletschertal und ein Bergpanorama mit drei Achttausendern. „Es ist ein wunderschöner Ort, wo Laura jetzt ihre Ruhe findet“, sagte Huber. (Tsp)
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