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Fans von Taylor Swift versammelten sich in den Straßen Wiens, nachdem drei Konzerte von Taylor Swift im Ernst-Happel-Stadion wegen eines geplanten Anschlags abgesagt wurden.

© REUTERS/ELISABETH MANDL

„Es waren nur Gedankenspiele“: Hauptverdächtiger bestreitet geplanten Anschlag auf Swift-Konzert in Wien

Bei dem 19-jährigen Österreicher stellte die Polizei Sprengstoff und Waffen fest. Die Anwältin des Tatverdächtigen sagte nun, ein Anschlag sei nicht geplant gewesen.

Stand:

Nach dem vereitelten Anschlag auf ein Konzert der US-Sängerin Taylor Swift in Wien weist der Hauptverdächtige nach Angaben seiner Rechtsanwältin die Vorwürfe zurück. „Es waren nur Gedankenspiele“, sagte die Juristin Ina-Christin Stiglitz am Sonntag auf Anfrage der Nachrichtenagentur Reuters. Einen Anschlag habe ihr Mandant nach eigenen Aussagen nicht geplant. In einem Erstgespräch bei einem Besuch in der Untersuchungshaft habe ihr der 19-Jährige gesagt, dass er die Bombe nach einem „Tutorial“ aus dem Internet gebaut habe. „Er sagt, die Bombe war von der Qualität her nicht gut genug, sie hätte gar nicht funktioniert.

In Wien wurden in der vergangenen Woche drei Konzerte der US-Pop-Sängerin abgesagt. Zuvor hatten die Behörden über den vereitelten Anschlag und die Festnahme des Hauptverdächtigen sowie eines zweiten jungen Mannes berichtet. Bei seinem Wohnort im niederösterreichischen Ternitz, etwa 80 Kilometer südlich von Wien, hatte die Polizei nach eigenen Angaben Sprengstoff und Waffen gefunden.

Der 19-jährige Österreicher mit nordmazedonischen Wurzeln habe die Absicht gehabt, sich selbst und eine große Menschenmenge außerhalb des Stadions zu töten, sagte Omar Haijawi-Pirchner, der Leiter der Direktion Staatsschutz und Nachrichtendienst (DSN). Gegenüber den Behörden habe er ein „vollumfängliches Geständnis“ abgelegt.

Nach Angaben der für die Terrorbekämpfung zuständigen Behörde hat der Hauptverdächtige einen Treueschwur auf den aktuellen Führer der Extremisten-Miliz Islamischer Staat (IS) geleistet. Nach Aussagen der Anwältin hat sich ihr Mandant seit einem Monat mit dem Gedankengut des IS beschäftigt. „Es hat ihn interessiert“, sagte Stiglitz.

Nachbarn des 19-Jährigen äußerten sich gegenüber Reuters schockiert über seine Verhaftung und beschrieben ihn als zurückhaltend, aber freundlich. Einer der wenigen Hinweise auf eine mögliche Radikalisierung sei, dass er sich kürzlich einen langen Bart habe wachsen lassen, so die Nachbarn. Stiglitz sagte, sein Äußeres habe er verändert, weil er „cool“ sein wollte. (Reuters)

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