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Früherer Rapper: Denis Cuspert als Deso Dogg vor einem Graffiti in Berlin.

© imago

Berliner Dschihadist in Syrien: Ex-Rapper Deso Dogg angeblich bei Anschlag getötet

Einem arabischen Fernsehsender zufolge soll der Berliner Salafist und Ex-Rapper Denis Cuspert alias Deso Dogg bei einem Anschlag in Syrien ums Leben gekommen sein. Erst vor Kurzem hatte er dort einer Terrorgruppe den Treueeid geschworen.

Von Frank Jansen

Der aus Berlin stammende Dschihadist und einstige Rapper Denis Cuspert ist möglicherweise bei einem Anschlag in Syrien gestorben. Der Fernsehsender Al Arabiya meldete am Dienstag, Cuspert sei in der Provinz Deir ez-Zor bei einem Angriff von zwei Selbstmordattentätern einer verfeindeten Gruppierung getötet worden. Für den Anschlag soll die Al-Qaida-nahe „Nusra-Front“ verantwortlich sein. Cuspert wird der Terrorgruppe „Islamischer Staat im Irak und in der Levante (ISIL)“ zugerechnet, die mit Al Qaida gebrochen hat. Cuspert ist in der deutschen Salafistenszene als Interpret islamistischer Kampfgesänge populär. Der früher als Rapper „Deso Dogg“ bekannt gewordene Cuspert reiste 2013 nach Syrien, um im Bürgerkrieg zu kämpfen. Sicherheitskreise konnten jedoch nicht bestätigen, dass Cuspert tot ist.

Cuspert hatte in Drohvideos Anschläge in der Bundesrepublik angekündigt. 2012 fand die Polizei in seiner Wohnung in Berlin Utensilien für eine Sprengstoffweste. Der mit Haftbefehl gesuchte Dschihadist war in Deutschland einer der Anführer der salafistischen Gruppierung „Millatu Ibrahim“, die im Juni 2012 vom damaligen Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) verboten wurde. Anschließend setzte sich Cuspert nach Ägypten ab. Von dort reiste er über die Türkei ins Bürgerkriegsland Syrien. Einige Monate nach seiner Ankunft wurde er bei einem Luftangriff verletzt.

Im April 2014 rief er in einem Video zum Kampf gegen Christen in der von Kämpfen erschütterten Zentralafrikanischen Republik auf. Außerdem schwor er dem Anführer der Gruppierung „Islamischer Staat im Irak und in der Levante“ die Treue. Bei der ISIL sollen sich mehrere hundert Kämpfer aus Deutschland und anderen europäischen Staaten aufhalten.

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