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Dieses Satellitenbild der National Oceanic and Atmospheric Administration (NOAA), aufgenommen um 16:20 Uhr EDT, zeigt den Hurrikan Beryl, unten in der Mitte rechts, wie er sich am Samstag, den 29. Juni 2024, über dem Atlantik verstärkt und auf die südöstliche Karibik zurollt.

© dpa/-

Update

„Extrem gefährlicher Hurrikan“: „Beryl“ bewegt sich auf Karibikinseln zu – Ausnahmezustand ausgerufen

Experten gehen von einer schlimmen Hurrikan-Saison aus. Nun kündigt sich „Beryl“ an, der bereits jetzt ein historischer Hurrikan ist. Es drohen lebensbedrohliche Sturmfluten.

Stand:

Der erste Hurrikan der Saison im Atlantik bewegt sich in der Kategorie 4 auf einige Karibikinseln zu. „Beryl“ werde voraussichtlich als ein „extrem gefährlicher Hurrikan“ am Morgen (Ortszeit, Nachmittag MEZ) Teile der Windward-Inseln - einem Teil der Kleinen Antillen in der Karibik - erreichen, teilte die US-Wetterbehörde NOAA mit.

Es würden potenziell katastrophale Winde, lebensbedrohliche Sturmfluten und zerstörerische Wellen erwartet. Außerdem bestehe höchstes Risiko, dass das Zentrum des Hurrikans über die Inseln St. Vincent und die Grenadinen sowie Grenada hinwegzieht. Für die Inseln Barbados, St. Lucia, St. Vincent und die Grenadinen, Grenada sowie Tobago gelte eine Hurrikan-Warnung.

„Wenn dieser Hurrikan wie vorhergesagt auf uns trifft (...), werden wir viele Verluste und Schäden erleiden, sowohl für einzelne Familien als auch als für das ganze Land“, sagte der Premierminister von St. Vincent und die Grenadinen, Ralph Gonsalves, in einer Ansprache an die Nation. „Möge Gott uns alle leiten und beschützen“, teilte der Premierminister von St. Lucia, Philip Pierre, auf Facebook mit und rief einen nationalen Stillstand aus.

Ausnahmezustand und Schulschließungen

Vor Eintreffen des Hurrikans „Beryl“ im Südosten der Karibik forderten die Behörden die Bevölkerung dazu auf, Schutz vor den erwarteten starken Winden und dem hohen Wellengang zu suchen.

In Tobago wurden laut einer hochrangigen Behördenvertreterin der Ausnahmezustand ausgerufen und Schulen für Montag geschlossen. Der Regierungschef von Grenada, Dickon Mitchell, appellierte an die Bürger, sich rasch vor dem Wirbelsturm in Sicherheit zu bringen und die nächtliche Ausgangssperre zu respektieren.

Grenada sowie St. Vincent und die Grenadinen seien am stärksten gefährdet, ab dem frühen Montag (Ortszeit) in das Zentrum des Wirbelsturms zu geraten, warnte das Nationale Hurrikan-Zentrum der USA (NHC). Es seien „potenziell katastrophale Windschäden“ zu erwarten.

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Die Katastrophenschutzbehörde von Grenada erklärte, der sich schnell fortbewegende „Beryl“ werde den Erwartungen nach zwischen 8.00 und 20.00 Uhr (Ortszeit) auf Land treffen. Ein Treffen des karibischen Staatenbündnisses Caricom in Grenada musste aufgrund des Hurrikans verschoben werden.

Das NHC gab zuletzt an, dass der in die Kategorie 3 eingestufte „Beryl“ „voraussichtlich ein extrem gefährlicher großer Hurrikan bleiben wird, wenn sein Kern“ über den südlichen Teil der Kleinen Antillen in die östliche Karibik ziehe.

Die maximale anhaltende Windgeschwindigkeit liegt demnach bei etwa 195 Stundenkilometern mit stärkeren Böen. Zwischenzeitlich war der Hurrikan sogar in die zweithöchste Kategorie 4 eingestuft worden. Hurrikans dieser Stufe bringen Sturmböen von mindestens 209 Stundenkilometern mit sich.

Hurrikan-Saison kann dieses Jahr stärker als sonst sein

Es ist nach Expertenangaben extrem selten, dass sich ein solch heftiger Sturm schon derartig früh in der vom frühen Juni bis zum späten November laufenden atlantischen Hurrikansaison bildet. „Beryl“ ist der erste Wirbelsturm der diesjährigen Saison.

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Das Auswärtige Amt in Berlin aktualisierte angesichts des Hurrikans die Reise- und Sicherheitshinweise für Barbados, St. Vincent und die Grenadinen, St. Lucia, Grenada sowie Trinidad und Tobago. Reisende sollten die örtlichen Nachrichten beachten und den Anweisungen der Lokalbehörden folgen, heißt es.

Die Hurrikan-Saison über dem Atlantik könnte nach Einschätzung der US-Wetterbehörde in diesem Jahr überdurchschnittlich stark ausfallen. Ursachen seien unter anderem überdurchschnittlich hohe Wassertemperaturen im Atlantik und das erwartete Einsetzen von „La Niña“, einer Phase kühlerer Wassertemperaturen im Pazifik.

Tropische Wirbelstürme entstehen über warmem Ozeanwasser. Die zunehmende Erderwärmung erhöht die Wahrscheinlichkeit starker Stürme. Von einem Hurrikan spricht man ab einer Windgeschwindigkeit von 119 Kilometern pro Stunde. Die Hurrikan-Saison beginnt im Pazifik am 15. Mai und im Atlantik am 1. Juni. Sie endet in beiden Regionen am 30. November.

Die Stärke von Hurrikans wird nach einer von den Meteorologen Herbert Saffir und Robert Simpson entwickelten Skala bemessen: Ein Hurrikan der Kategorie 1 erreicht bis zu 153 Kilometern pro Stunde. Stufe 2 gilt bis Tempo 177, Stufe 3 bis 208 und Stufe 4 bis 251. Verheerende Schäden drohen bei einem Hurrikan der höchsten Kategorie 5, der mit einer Windgeschwindigkeit von mehr als 251 Kilometern pro Stunde rotiert. Oft gewinnen Wirbelstürme bei ihrem Zug über das Meer an Stärke. Über Land verlieren sie schnell ihre Kraft, da der Nachschub feuchtwarmer Luftmassen fehlt. (AFP, dpa)

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