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Vom Hochwasser betroffene Einwohner von Meissen erreichten Sandsack-Barrieren vor ihren Häusern und Geschäften.

© dpa

Hochwasser-Hilfe: Facebook bringt Opfer und Helfer zusammen

Über Facebook und andere soziale Netzwerke organisieren Aktivisten in Sachsen und Bayern Hilfe für die Opfer des Hochwassers. Putzmittel und Schuhe sind besonders gefragt.

Soziale Netzwerke werden in den Hochwasserregionen Deutschlands massiv genutzt, um Hilfe zu organisieren. „Liebe Helfer, die anpacken wollen: In der Stadt werden die Keller ausgepumpt. Die Geschäfte brauchen nun Eure Hilfe. Einfach in die Stadt marschieren und nachfragen, wo man helfen kann.“ Dieser Pinnwandeintrag steht auf der Facebookseite „Hilfe für Hochwasseropfer in Passau 2013“. Auch auf vielen anderen Seiten stehen Hilfsangebote für die Hochwasseropfer in diesen Tagen. Gegründet werden diese überwiegend regionalen Seiten, um Hilfe direkt am Ort zu organisieren. Groß ist vor allem das Angebot an tatkräftiger Hilfe wie Aufräumen, Renovieren oder Saubermachen. Viele Menschen bieten außerdem Notunterkünfte und Sachspenden an. „Wir können eine Familie aufnehmen, auch eine große!“ schreibt ein User an die selbe Pinnwand. „Bitte alle noch mit Wasser eindecken soweit es geht“, meldet der Betreiber. Im Laufe des Tages werde das Wasser abgestellt. Aber auch Warnungen tauchen auf: „Gefüllte Riesencontainer treiben auf der Elbe!“

„Für so etwas ist Facebook Gold wert“, sagt Cindy Körschgens, die Gründerin der Seite „Hilfe für Hochwasseropfer in Bayern“. Sie organisiert Sachspenden teilweise aus ganz Deutschland und wird sie in die betroffenen Städte fahren. Auch beim Aufräumen wird sie Menschen, die sie über Facebook kennen gelernt hat, helfen.

„Im Moment werden ganz dringend Putzmittel benötigt“, steht auf der Seite „Wir helfen Grimma“. „Habt ein Herz und helft den Flutopfern!“

Nicht nur über die Pinnwandeinträge werden Informationen weitergegeben. „Die Leute treffen sich tatsächlich auch im realen Leben“, sagt Björn Max, Betreiber der Seite „Fluthilfe Vogtland“. Jutta Seidler hat ebenfalls eine Sammelstelle eingerichtet. „Wir brauchen dringend Transporter! Uns hat es nicht erwischt. Aber andere Orte schon“, sagt die Nürnbergerin ganz aufgeregt. Am Anfang sei es schwierig gewesen, die Hilfe anzustoßen. Seidler habe Firmen angesprochen. „Die waren zunächst nicht interessiert.“ Jetzt aber laufe die Hilfe an. „Vor allem Arme bieten ihre Unterstützung an.“ Cindy Körschgens dagegen habe Firmen-LKW’s organisieren können - das vor allem nach einer Meldung in einer Regionalzeitung.

Hauptsächlich Kinderkleidung spenden die Menschen. Und die Flutopfer? „Die Leute nehmen gerne jede Hilfe an. Selbst an Schuhen fehlt es“, wissen die zwei Betreiberinnen.

Hülya Gürler

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