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Die Zahl der realen Infektionen dürfte noch deutlich höher liegen.

© Maurizio Gambarini/dpa/dpa

Fast 120.000 bestätigte Influenzafälle: Seit Oktober mehr als 200 Tote durch Grippe in Deutschland

In dieser Saison starben offiziellen Angaben zufolge bereits mehr als 200 Menschen in Deutschland am Influenzavirus. Die meisten waren älter als 60 Jahre.

An der Grippe sind in dieser Saison in Deutschland nachweislich bereits rund 200 Menschen gestorben. Das geht aus den jüngsten Daten der Arbeitsgemeinschaft Influenza am Robert Koch-Institut (RKI) hervor. Seit Oktober 2019 wurden demnach insgesamt 119.280 labordiagnostisch bestätigte Influenzafälle an das RKI übermittelt. Rund ein Sechstel (17 Prozent) dieser Erkrankungen verlief so schwer, dass Patienten ins Krankenhaus kamen.

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Da nur ausgewählte Praxen Influenzaproben an das RKI schicken, dürften die realen Fallzahlen höher liegen. Sie werden erst nach dem Ende der Grippesaison auf Deutschland hochgerechnet. Bisher wurden 202 Todesfälle mit Influenzavirus-Infektion an das RKI übermittelt. Die große Mehrheit (87 Prozent) der gestorbenen Patienten war in der Altersgruppe ab 60 Jahren.

Die Grippewelle hatte in Deutschland in der zweiten Januarwoche 2020 begonnen und hält seitdem an. Der Höhepunkt scheint überschritten, allerdings haben Atemwegserkrankungen im Vergleich zur Vorwoche wieder zugenommen. In den eingeschickten Influenzaproben wurden in der achten und neunten Kalenderwoche keine SARS-CoV-2-Erreger entdeckt. Auf das neue Coronavirus wird inzwischen mitgetestet.

Ende Februar hatte das RKI mitgeteilt, dass das Coronavirus tödlicher ist als die Grippe. Die Wahrscheinlichkeit, an einer Grippe zu sterben, liege bei 0,1 bis 0,2 Prozent, sagte RKI-Präsident Lothar Wieler. Nach den bisher bekannten Zahlen liegt die Rate beim Virus Sars-CoV-2 fast zehnmal so hoch – bei ein bis zwei Prozent. 80 Prozent der Infizierten hätten nur milde Symptome, doch 15 Prozent erkrankten schwer an der Lungenerkrankung Covid-19. „Das ist viel“, sagte Wieler. (dpa)

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