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Die US-Botschaft in Moskau.

© Pavel Golovkin/AP/dpa

Festnahme in Russland: US-Bürger wegen „Angriff“ auf Polizisten zu 15 Tagen Haft verurteilt

Ein US-Bürger soll in einem Moskauer Hotel randaliert und anschließend eine Polizistin geschlagen haben. Für den Kreml kommt die neue Festnahme womöglich gelegen.

Stand:

Gut zwei Wochen nach einem umfangreichen Gefangenenaustausch zwischen Russland und den USA ist in Russland ein US-Bürger wegen eines ihm vorgeworfenen Angriffs auf einen Polizisten festgenommen und zu 15 Tagen Haft verurteilt worden. Die Verwaltungshaft gegen den Mann gab das Mechtschanski-Gericht in Moskau am Mittwoch bekannt.

Zuvor hatte das russische Ermittlungskomitee mitgeteilt, der Verdächtige sei wegen „Rowdytums“ auf eine Moskauer Polizeiwache gebracht worden. Die Festnahme ereignete sich demnach bereits Montagnacht. Die Polizei sei in ein Hotel gerufen worden, da sich der Amerikaner dort aggressiv verhalten und Schimpfworte benutzt haben soll.

Der Mann habe die Aufforderungen der Beamten ignoriert, sein Verhalten zu ändern, und sei schließlich festgenommen worden, berichtete die Agentur Interfax. Auf der Polizeidienststelle habe der Mann eine Polizistin geschlagen, sagte ein Polizeisprecher. 

Neben Rowdytum muss sich der Amerikaner in einem Strafverfahren auch wegen Gewaltanwendung gegen eine Vertreterin der Staatsgewalt verantworten. Die Behörden gaben den Namen des 1978 geborenen Mannes bekannt, der im Hotel nicht die bei der Einreise ausgestellte Registrierungskarte vorgelegt haben soll.

US-Regierung reagiert zurückhaltend

Die US-Regierung äußerte sich zu dem Vorfall zunächst nur zurückhaltend und begründete dies mit dem Schutz von Persönlichkeitsrechten. „Wir haben Kenntnis von diesen Berichten über die Verhaftung eines weiteren amerikanischen Staatsbürgers in Russland“, sagte Vedant Patel, Sprecher des US-Außenministeriums, vor Reportern.

Er fügte an: „Wir bemühen uns, so viele Informationen wie möglich zu erhalten, um die konsularische Situation zu klären und zu prüfen, ob konsularischer Beistand möglich ist.“

Washington wirft Moskau vor, gezielt US-Bürger in Russland zu verhaften, um diese als Tauschpfand bei zukünftigen Gefangenenaustauschen einsetzen zu können.

Anfang des Monats waren in einem groß angelegten Gefangenenaustausch mehrere Amerikaner aus russischer Haft im Gegenzug für russische Agenten aus westlicher Haft entlassen worden. Russland steht im Ruf, immer wieder gezielt US-Amerikaner zu langen Haftstrafen zu verurteilen als Faustpfand, um sie gegen inhaftierte Landsleute im Ausland einzutauschen. (dpa)

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