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Eklat bei Feuerwehr-Wettbewerb in Sachsen: Erste Strophe des Deutschlandliedes abgespielt – Verband distanziert sich
In Torgau kämpfen mehr als 600 Feuerwehrsportler um die Deutsche Meisterschaft. Zur Eröffnung erklingt nicht die Nationalhymne. Das löst Empörung aus. Der Verantwortliche wurde identifiziert.
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Eklat bei der Eröffnungsfeier der Deutschen Feuerwehr-Meisterschaft: Statt der Nationalhymne wurde in Torgau im Norden von Sachsen die umstrittene erste Strophe des Deutschlandliedes abgespielt.
„Wir distanzieren uns in aller Deutlichkeit von diesem Vorgang“, erklärte der Vizepräsident des Deutschen Feuerwehrverbandes, Hermann Schreck. Die Feuerwehren und der Verband stünden für die demokratischen Grundwerte. „Gedankengut, das nicht im Einklang mit der freiheitlich-demokratischen Grundordnung steht, hat keinen Platz in unseren Reihen.“
Das Lied wurde von den Nazis propagandistisch missbraucht
Das Lied der Deutschen wurde von August Heinrich Hoffmann von Fallersleben 1841 auf Helgoland gedichtet. Allerdings wurde es von den Nationalsozialisten propagandistisch missbraucht („Deutschland, Deutschland über alles ...“). Nationalhymne ist heute nur die dritte Strophe mit den Worten „Einigkeit und Recht und Freiheit“. Die anderen Strophen sind allerdings nicht verboten.
Das Verhalten sei nicht zu tolerieren und der Verantwortliche sei „mit sofortiger Wirkung“ seiner ehrenamtlichen Funktionen im Deutschen Feuerwehrverband enthoben worden, informierte Schreck.
Mehr als 600 Feuerwehrleute küren seit Donnerstag in Torgau ihre Deutschen Meister im Feuerwehrsport. Dazu gibt es verschiedene Disziplinen wie ein 100-Meter-Lauf mit Hindernissen und einen „Löschangriff nass“. Die drei besten Frauen- und Männerteams qualifizieren sich für die internationalen Wettbewerbe des Weltfeuerwehrverbands. Über den Eklat bei der Eröffnungsfeier hatten zuvor die „Leipziger Volkszeitung“ und die „Sächsische Zeitung“ berichtet. (dpa)
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