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Gefahr an maroder Carolabrücke gebannt: 250-Kilo-Weltkriegsbombe in der Innenstadt von Dresden erfolgreich entschärft
Jahrzehntelang lag ein britischer Blindgänger in der Elbe. Entdeckt wurde dieser erst beim Abriss der maroden Carolabrücke. Rund 10.000 Menschen waren von der folgenden Evakuierung betroffen.
Stand:
Nach dem Fund einer Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg beim Abriss der teilweise eingestürzten Carolabrücke in Dresden ist der Blindgänger erfolgreich durch Spezialisten des Kampfmittelbeseitigungsdiensts entschärft worden.
Die Polizei gab gegen 13.10 Uhr Entwarnung, die Entschärfung sei Punkt 13 Uhr erfolgt, hieß es. Zuvor waren weite Teile der Innenstadt „reibungslos“ evakuiert worden. Von den Maßnahmen waren etwa 10.000 Menschen betroffen.
Sirenen ertönten am frühen Morgen. Nach Angaben der Behörden hatten die rund 10.000 betroffenen Menschen von 7.00 Uhr bis 9.00 Uhr Zeit, das Gebiet in einem Radius von etwa einem Kilometer um den Fundort der englischen Fliegerbombe zu verlassen.
Seit dem Morgen sind Polizei und Feuerwehr im Einsatz. Notunterkünfte standen in der Messe zur Verfügung, wo 219 Menschen unterkamen. Um sie dorthin zu bringen, wurden Busse eingesetzt.
Von der großräumigen Sperrung ist ein großer Teil der Dresdner Altstadt betroffen. Innerhalb der Sperrzone liegen weite Teile des historischen Stadtkerns rund um Zwinger und Frauenkirche sowie Teile der Dresdner Neustadt am anderen Elbufer.
Betroffen sind unter anderem auch Regierungsgebäude wie die sächsische Staatskanzlei und der Landtag, zwei weitere Elbbrücken sowie Geschäfts- und Einkaufsstraßen.
Britische Fliegerbombe an Carolabrücke entdeckt
Am Mittwoch war in der Elbe bei Abrissarbeiten an der Dresdner Carolabrücke ein britischer 250-Kilogramm-Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden worden. Die Behörden in der sächsischen Landeshauptstadt leiteten umgehend Maßnahmen ein.

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Immer wieder taucht bei Bauarbeiten in der Elbestadt Munition aus dem Zweiten Weltkrieg auf. Dresden war in dieser Zeit mehrmals bombardiert worden. Am 13. und 14. Februar 1945 wurde die Stadt bei Angriffen britischer und amerikanischer Bomber großflächig zerstört.
Obwohl Dresden eine gewisse Routine im Umgang mit der Beseitigung von Kriegsmunition entwickelt hat, stellt der aktuelle Fall eine Besonderheit dar. Denn die Auswirkungen eines Bombenfundes direkt in der historischen Altstadt sind ungleich schwerer als etwa in den Außenbezirken.

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Die Carolabrücke über die Elbe wurde bei dem Einsturz im September so stark beschädigt, dass sie komplett abgerissen und durch einen Neubau ersetzt werden muss.
Ausgelöst wurde das Unglück nach Angaben der Stadt durch Korrosion infolge des Eindringens von Feuchtigkeit in der Bauphase in Kombination mit der Ermüdung von sogenannten Spannstählen. Menschen kamen nicht zu Schaden. (dpa, AFP)
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