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In Ulm kam es zu einer Geiselnahme.

© dpa/Nico Pointner

Update

Mann schwer verletzt festgenommen: Nach Geiselnahme in Ulm läuft Suche nach Motiv –Täter war wohl bei der Bundeswehr

Eine Geiselnahme am Freitagabend löste in Ulm einen großen Polizeieinsatz aus. Die Beamten konnten den mutmaßlichen Täter stoppen. Nun sucht die Polizei nach dem Motiv.

| Update:

Nach der Geiselnahme am Ulmer Münsterplatz ermittelt die Polizei weiter zu den Hintergründen der Tat. Ein Mann hatte am Freitagabend mehrere Menschen in einem Geschäft mitten in der Ulmer Innenstadt als Geiseln genommen. Einsatzkräfte schossen auf den Mann und beendeten so die Geiselnahme. „Die Geiseln sind unverletzt geblieben“, sagte Staatsanwalt Michael Bischofberger. Der Verdächtige sei verletzt worden und werde in einem Krankenhaus behandelt.

Das Motiv ist nach Angaben der Polizei noch unklar. Der Verdächtige habe mit einer Geisel gegen 20.20 Uhr das Geschäft am Ulmer Münsterplatz verlassen, um zu flüchten. Dabei sei es zu den Schüssen der Polizei gekommen. „Wir gehen davon aus, dass der Täter bewaffnet war und eine erhebliche Gefahr von ihm ausging“, sagte der Staatsanwalt.

Der Geiselnehmer hatte Sicherheitskreisen zufolge zunächst sechs Menschen in seiner Gewalt. Das geht aus einem Lagebericht des Innenministeriums hervor, der der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Fünf ließ er demnach dann wieder frei. Eine Geisel bedrohte er mit einer Schusswaffe und verlangte von der Polizei erschossen zu werden.

Begonnen hatte die Geiselnahme laut Polizeiangaben gegen 18.45 Uhr. Die Beamten hatten wegen des Einsatzes den zentralen Münsterplatz in Ulm und die Zugänge dorthin gesperrt.

Der Geiselnehmer vom Ulmer Münsterplatz wurde nach dpa-Informationen schwer verletzt. Der mutmaßliche Täter soll wohl bei der Bundeswehr gewesen sein, wie es aus Sicherheitskreisen hieß. Er habe mehrere Kurz- und Langwaffen dabeigehabt. Sicherheitskreise berichteten, der Täter habe wohl während der Geiselnahme angegeben, sich vom SEK erschießen lassen zu wollen.

Eine Passantin berichtete der dpa, sie habe drei Schüsse gehört. „Mein Herz hat gepumpert.“ In dem Moment habe sie überhaupt nichts mehr gedacht, sondern sei einfach weggerannt.

Die Beamten hatten wegen des Einsatzes den zentralen Münsterplatz in Ulm und die Zugänge dorthin gesperrt. „Das Gebiet weiträumig meiden“, schrieb das Präsidium im Kurznachrichtendienst X (früher: Twitter).

Die Polizei hat wegen eines Einsatzes am Freitagabend Teile des zentralen Münsterplatzes in Ulm gesperrt.
Die Polizei hat wegen eines Einsatzes am Freitagabend Teile des zentralen Münsterplatzes in Ulm gesperrt.

© dpa/Nico Pointner

Ein Sprecher der Polizei sagte, für die Bevölkerung habe keine Gefahr bestanden. Polizisten schickten Passanten vom Münsterplatz und sperrten das Gelände mit rot-weiß-gestreiftem Flatterband ab. Das Stadthaus wurde geräumt. Dort hatte es am Abend eine Veranstaltung gegeben.

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Auf dem Gelände herrschte während des Einsatzes am späteren Abend Leere und gespannte Stille. Neben der Jahrhunderte alten Kirche stand ein gepanzertes Fahrzeug des Spezialeinsatzkommandos. Blaulicht blinkte. Junge Menschen standen an den Absperrungen, einige filmten mit Handys und unterhielten sich leise.

Wegen des Schusswaffengebrauchs durch die Polizei ist auch das Landeskriminalamt (LKA) in die Ermittlungen involviert. Das sei üblich, wenn die Polizei auf Menschen schieße, erklärte ein Sprecher des Ulmer Präsidiums. Ein Spezialeinsatzkommando sei im Einsatz gewesen.

Der Münsterplatz liegt im Herzen der 130.000-Einwohner-Stadt an der Donau, an der Grenze zwischen Baden-Württemberg und Bayern. Wahrzeichen der Stadt ist das Ulmer Münster auf jenem Platz, an dem der Einsatzort liegt. Es hat den mit 161,53 Metern höchsten Kirchturm der Welt. (dpa)

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