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Die spanische Polizei hat Mordermittlungen aufgenommen, nachdem an Händen und Füßen gefesselte Ertrunkene in den Gewässern rund um Mallorca und Nachbarinseln gefunden wurden (Symbolbild).

© dpa/Clara Margais

Grausame Funde vor Mallorca: Spanische Polizei entdeckt fünf gefesselte Leichen im Mittelmeer

Fünf an Händen und Füßen gefesselte Ertrunkene trieben in den Gewässern vor den Balearen. Die Polizei vermutet einen Zusammenhang mit der gefährlichen Migrationsroute.

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In den Gewässern vor Mallorca und anderen Baleareninseln haben Rettungskräfte fünf Leichen gefunden. Alle Toten waren an Händen und Füßen gefesselt. Die spanische Polizei ermittelt wegen Mordes, wie ein Sprecher auf Anfrage bestätigte. „Da die Ermittlungen laufen, können wir keine weiteren Einzelheiten nennen“, sagte der Beamte.

Die Leichen wurden nach Angaben spanischer Medien in den vergangenen Wochen entdeckt. Warum die Funde erst jetzt bekannt wurden, ist unklar. Die Polizei vermutet, dass es sich bei den Toten um Migranten handelt, die von Nordafrika aus nach Europa gelangen wollten.

Über das Motiv für die Taten und die Täter können die Ermittler bisher nur spekulieren. Die spanischen Behörden ordneten Obduktionen an und speicherten DNA-Proben für den Fall, dass sich Angehörige melden.

Die Route über die Balearen gilt als gefährlicher Migrationsweg von Algerien nach Europa. Nicht nur Algerier, sondern auch Flüchtlinge aus anderen Ländern wagen von dort die Überfahrt. Meist sitzen junge Männer in den Booten, die vor dem Aufbruch ihre Ausweise verbrennen, um nicht so leicht abgeschoben zu werden. Das erschwert aber auch die Identifizierung der Leichen.

Erst Anfang des Jahres waren mehrere bereits stark verweste Leichen an Mallorcas Stränden angeschwemmt worden. Die Migranten waren offenbar bei einem Bootsunglück ertrunken. (Tsp/dpa)

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