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Ein Waldbrand wütet weiterhin in einem Berggebiet in Ofunato.

© REUTERS/KYODO

Größter Waldbrand seit den 80er-Jahren: In Japan brennt eine Fläche von 3600 Fußballfeldern

Im Nordosten Japans lodert der größte Waldbrand seit Jahrzehnten. Hunderte Feuerwehrleute sind im Einsatz – sie konnten ein Übergreifen auf Wohngebiete verhindern.

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Der größte Waldbrand in Japan seit Jahrzehnten hält die Bewohner im Nordosten des Inselreiches in Atem. Das vergangene Woche ausgebrochene Feuer in Ofunato in der Präfektur Iwate breitete sich bis zum Morgen auf mehr als 2.600 Hektar aus, wie der japanische Fernsehsender NHK unter Berufung auf die Präfekturverwaltung berichtete. Das entspricht einer Fläche von etwa 3600 Fußballfeldern.

Dichter weißer Rauch stieg über dem Bergwald nordöstlich der Ofunato-Bucht auf. Ein Hubschrauber der Verteidigungsstreitkräfte warf laut NHK seit dem frühen Morgen Wasser ab. Nach Angaben der Polizei von Montag kam in den Flammen bisher ein Mensch ums Leben.

Die japanischen Behörden empfahlen rund 4600 Menschen, das Brandgebiet zu verlassen. Rund 2000 Menschen kamen bereits bei Freunden oder Verwandten unter, mehr als 1200 weitere in Notunterkünften.

Mehr als 2000 Feuerwehrleute im Einsatz

Mehr als 2000 Feuerwehrleute aus 14 japanischen Regionen, darunter auch Löschmannschaften aus der Hauptstadt Tokio, waren nach Behördenangaben am Montag im Einsatz.

Mit 16 Hubschraubern, darunter auch Militärhubschrauber, bekämpften sie die Flammen auch aus der Luft. Laut der Nachrichtenagentur Kyodo gelang es ihnen, ein Übergreifen der Flammen auf Wohngebiete in Ofunato zu verhindern. Bis Sonntag wurden 84 Gebäude beschädigt.

Nach Angaben der Behörde für Brand- und Katastrophenschutz sei es der größte Waldbrand in Japan seit den späten 1980er Jahren, berichtete Kyodo.

Die Region Tohoku, zu der die Präfektur Iwate gehört, war vor fast auf den Tag genau 14 Jahren von einem schweren Erdbeben und gewaltigen Tsunami getroffen worden. Die Katastrophe am 11. März 2011 riss rund 20.000 Menschen in den Tod und löste einen Super-Gau im Kernkraftwerk Fukushima aus.

Japans Regierungschef Shigeru Ishiba versprach während einer Parlamentssitzung, „alle Fähigkeiten der Feuerwehr und der Selbstverteidigungskräfte einzusetzen, um zu verhindern, dass die Häuser der Menschen in Mitleidenschaft gezogen werden“.

In Japan ging die Zahl der Waldbrände seit einer Hochzeit in den 1970er Jahren nach Angaben der Regierung zurück. Im Jahr 2023 wurden landesweit aber etwa 1300 Waldbrände registriert – vor allem in den trockenen und windigen Monaten von Februar bis April.

In diesem Jahr fielen in Ofunato im Februar nur 2,5 Millimeter Niederschlag – der Durchschnitt liegt bei 41 Millimetern. Im vergangenen Jahr wurde in Japan der heißeste Sommer seit Beginn der Aufzeichnungen verzeichnet. (dpa/AFP)

Update: Die Katastrophe von Fukushima fand 2011 und nicht 2001 statt. Die Nachrichtenagentur dpa hat die Jahreszahl korrigiert.

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