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Menschen legen an einer provisorischen Gedenkstätte auf der Yonge Street Blumen nieder.

© Nathan Denette/dpa

Motiv weiter unklar: Handelte der Amokfahrer von Toronto aus Frauenhass?

Nach der Amokfahrt von Toronto ist der mutmaßliche Täter des zehnfachen Mordes beschuldigt worden. Über sein Motiv herrscht weiter Unklarheit. Die meisten seiner Opfer sind Frauen.

Der Amokfahrer von Toronto hat nach Angaben der Polizei vor allem Frauen getötet. Bei den Opfern handele es sich überwiegend um Frauen im Alter zwischen etwa 20 und 80 Jahren, sagte Chefermittler Graham Gibson am Dienstag.

In einem Eintrag im sozialen Netzwerk Facebook unmittelbar vor der Tat hinterließ der 25-jährige Amokfahrer Alek Minassian zudem eine "kryptische" Nachricht, wie Gibson sagte.

Darin habe er dem 22-jährigen US-Bürger Elliot Rodger seine Bewunderung ausgesprochen. Rodger hatte 2014 im US-Bundesstaat Kalifornien sechs Menschen und anschließend sich selbst getötet, nachdem er zuvor Frust über seine Jungfräulichkeit und über eine Zurückweisung durch Frauen geäußert hatte. Minassian machte laut Polizei in dem Facebook-Eintrag zudem Angaben im Zusammenhang mit Internetgruppen, in denen Männer Frauen beschimpfen.

Nächste Anhörung am 10. Mai

Minassian hatte am Montag einen gemieteten Lieferwagen mit voller Geschwindigkeit auf den Gehsteig einer belebten Straße in Toronto gelenkt. Nach jüngsten Angaben wurden zehn Menschen getötet und 14 verletzt. Einige der Verletzten schweben in Lebensgefahr. Der Täter wurde festgenommen und inzwischen des zehnfachen Mordes beschuldigt. Minassian saß mit Handschellen und rasiertem Kopf auf der Anklagebank. Der Termin in einem Gericht in Toronto dauerte nur wenige Minuten. Die nächste Anhörung wurde für den 10. Mai angesetzt. Der 25-Jährige, der aus dem Norden Torontos stammt, war bislang nicht im Visier der Sicherheitsbehörden. Über sein Motiv herrscht weiterhin Rätselraten.

Minassian lebte mit seinem Vater in einem Vorort von Toronto; das Haus wurde am Dienstag durchsucht. An seiner Berufsschule galt Minassian als Einzelgänger. Mitschüler beschrieben ihn als verschlossen, sein Verhalten sei oft seltsam gewesen. Minassians Mutter hatte einer Lokalzeitung 2009 gesagt, ihr Sohn leide an einer Form des Autismus. (AFP)

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