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Acht Kilometer hohe Aschesäule: Vulkan in Indonesien bricht innerhalb eines Tages siebenmal aus – Tausende auf der Flucht
Der Vulkan Lewotobi Laki-Laki in Indonesien kommt nach der verheerenden Eruption vom Wochenbeginn nicht zur Ruhe. Auch Touristen werden gewarnt.
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Auch Tage nach dem schweren Ausbruch des Vulkans Lewotobi Laki-Laki auf der indonesischen Insel Flores spuckt der Feuerberg weiter riesige Aschemengen in die Luft. Der Vulkan sei am späten Morgen (Ortszeit) erneut ausgebrochen, teilte die Behörde für Vulkanologie und geologische Gefahren (PVMBG) mit. Insgesamt siebenmal brach der Vulkan am Donnerstag aus.
Die gewaltige Aschesäule habe eine Höhe von bis zu acht Kilometern über dem Krater erreicht, wie die Vulkanbehörde des Landes mitteilte. Die Zeitung „Kompass“ berichtete von lautem Grollen aus dem Inneren des Berges.
Bei der schweren Eruption in der Nacht zum Montag hatte der Lewotobi Laki-Laki Asche und glühendes Gestein kilometerweit geschleudert. Mindestens neun Menschen kamen unter den Trümmern ihrer brennenden Häuser ums Leben. Unter den Opfern war nach Angaben des Zivilschutzes auch eine Nonne aus einem nahegelegenen Konvent. Dutzende weitere Menschen wurden verletzt.
Der Ausbruch am Donnerstag war aber bisher mit Abstand der größte: „Seit ich im Dorf Lewolaga lebe, habe ich zum ersten Mal einen so großen Ausbruch erlebt“, sagte die 41-jährige Anastasia Adriyani, die außerhalb der Sperrzone lebt.

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Die gesamte Umgebung wurde von einer dicken Ascheschicht bedeckt. Der weltgrößte Inselstaat Indonesien liegt auf dem sogenannten Pazifischen Feuerring, der geologisch aktivsten Zone der Erde.
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Die Zahl der Vertriebenen sei mittlerweile auf mehr als 5.800 gestiegen, sagte Heronimus Himawuran, ein Sprecher der lokalen Regierung, der Deutschen Presse-Agentur. Für die zur Flucht gezwungenen Menschen seien provisorische Unterkünfte eingerichtet worden.
Warnung für Anwohner und Touristen
Die Behörden forderten Anwohner und Touristen auf, Aktivitäten im Umkreis von sieben Kilometern um den Krater unbedingt zu vermeiden. Vulkanasche sei für die Atemwege sehr gefährlich. Menschen in der Region sollten demnach Masken tragen und nach Möglichkeit in Innenräumen bleiben.

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Die Regierung forderte die Luftfahrtbehörde auf, die Entwicklungen genau zu verfolgen und die Sicherheit von Flugpassagieren in der Region zu gewährleisten. „Aufgrund der Ausbreitung der Vulkanasche haben mehrere Fluggesellschaften bereits Flüge abgesagt“, sagte Lukman F. Lais vom Transportministerium.
Die Insel Flores, eine der Kleinen Sundainseln, ist wegen ihrer herrlichen Landschaften und Tauchrevieren bei Touristen aus aller Welt beliebt. Der 1.584 Meter hohe Lewotobi Laki-Laki ist seit Ende 2023 wieder aktiv. Auch in den vergangenen Monaten hatte er mehrmals heiße Gase und Asche gespuckt. Er ist der Zwillingsvulkan des 1.703 Meter hohen Lewotobi Perempuan. Die Gipfel der beiden Berge liegen etwa zwei Kilometer voneinander entfernt. (dpa/AFP)
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