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Hurrikan Ike bedroht Dominikanische Republik

© dpa

Hurrikan: "Ike" bedroht Florida und Kuba

In der Karibik geht das Zittern vor dem nächsten Hurrikan weiter. Die von "Ike" ausgehende Gefahr ist erneut hochgestuft worden. Kuba und Florida bereiten sich auf das Eintreffen des Sturms vor. Auf Haiti ist die Lage derweil "katastrophal".

Der wiedererstarkte Hurrikan "Ike" hat in der Karibik die Angst vor erneuten Überschwemmungen und Zerstörungen geschürt. Das US-Hurrikan-Zentrum NHC in Miami bezeichnete den Wirbelsturm am Samstag (Ortszeit) als "extrem gefährlich" und stufte ihn erneut in die Kategorie vier der fünfstufigen Saffir-Simpson-Skala ein. "Ike" sollte den Vorhersagen zufolge noch am Samstagabend mit Windgeschwindigkeiten von 215 Stundenkilometern die Bahamas erreichen. Auch Kuba und Florida bereiteten sich auf das Eintreffen des Sturms vor. Auf Haiti stieg die Zahl der Todesopfer durch den vorangegangenen Hurrikan "Hanna" auf mehr als 500.

Auf Kuba bereitete der Zivilschutz am Samstag Evakuierungen in den östlichen Provinzen des Landes vor. Der Westen Kubas war bereits vor einer Woche vom Hurrikan "Gustav" verwüstet worden. Er zerstörte oder beschädigte mehr als 100.000 Gebäude. Für den Süden Floridas, in dem die Städte Miami und Fort Lauderale liegen, ist "Ike" nach Angaben des NHC die größte Bedrohung seit dem Hurrikan "Andrew" 1992. Der Wirbelsturm soll am Dienstag den US-Bundesstaat erreichen. "Ike" hatte zunächst am Freitag an Stärke verloren und war zeitweise zu einem Sturm der Kategorie zwei herabgestuft worden, bevor er am Samstag wieder zulegte.

"Ike" könnte auch auf New Orleans treffen

In der Nacht zum Sonntag erreichte "Ike" die Turks- und Caicosinseln nahe der Bahamas. Einwohner und Touristen der 30 flachen Koralleninseln, die britische Kronkolonien sind, mussten fliehen.  Nach Informationen des Nachrichtensenders CNN könnte "Ike" auch auf New Orleans treffen, dessen Einwohner nach der Evakuierung vor Hurrikan "Gustav" gerade zurückgekehrt sind.

Die britische Regierung hatte am Wochenende Sonderflüge für die Besucher der Turks- und Caicosinseln organisiert, berichtete CNN. Dort leben rund 12.000 Einwohner vorwiegend von Fischerei und Fremdenverkehr. Auch im Süden Floridas waren wegen des herannahenden Hurrikans die ersten Touristen zum Verlassen der Region aufgefordert worden. Dieses Mal verschont blieb Haiti, dessen Einwohner den Kurs von "Ike" angstvoll beobachtet hatten. Die Ausläufer des Sturms könnten jedoch weitere heftige Regengüsse im Norden des Landes auslösen, sagte NHC-Sprecherin Karina Castillo. Der ärmste Staat Amerikas leidet noch unter den Folgen der Hurrikane "Gustav" und "Hanna" sowie des Tropensturms "Fay", die in den vergangenen drei Wochen eine Schneise der Verwüstung hinterließen und heftige Überschwemmungen verursachten. Die Zahl der Todesopfer durch Hurrikan "Hanna" stieg nach UN-Angaben "stündlich" weiter an: Wie das UN-Büro für die Koordination humanitärer Hilfe (OCHA) mitteilte, starben bislang mehr als 500 Menschen. Die Zahlen der haitianischen Regierung seien allerdings nur provisorisch.

Auf Haiti ist die Lage "katastrophal"

Nach Angaben von Unicef sind auf Haiti 650.000 Menschen von den Überschwemmungen in Folge der Hurrikane betroffen, darunter auch 300.000 Kinder. Die Lage in dem bitterarmen Karibikstaat bezeichnete die Ocha als katastrophal: Allein in der am schwersten betroffenen Stadt Gonaives im Nordwesten des Landes seien 250.000 der 350.000 Einwohner dringend auf Hilfe angewiesen. Allerdings hatten die Hilfsorganisationen große Schwierigkeiten, die Bedürftigen zu erreichen, da Straßen durch umgestürzte Bäume praktisch unpassierbar waren. Blauhelmsoldaten der Uno brachten am Samstag mehrere tausend Einwohner Gonaives vor den Folgen von "Ike" in Sicherheit.

"Hanna" traf am Samstag als heftiger Tropensturm im Südosten der USA auf Festland. Begleitet von heftigen Regenfällen erreichte "Hanna" mit voller Wucht die Bundesstaaten South und North Carolina sowie Virginia und löste Rettungseinsätze entlang eines mehr als 1600 Kilometer langen Küstenstreifens aus. Laut NHC schwächte sich "Hanna" auf seinem Weg über Land ab, hatte aber noch Windstärken von 85 Stundenkilometern. (dw/dpa/AFP)

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