
© Juri Kadobnow/AFP
Mindestens zehn verletzte Kinder: Jugendlicher sprengt sich vor russischer Schule in die Luft
Der Vorfall ereignete sich auf dem Gelände eines Frauenklosters südlich von Moskau. Zehn Kinder sollen dabei verletzt worden sein.
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Ein junger Mann hat am Montag auf dem Gelände eines russischen Frauenklosters einen selbst gebauten Sprengsatz gezündet. Die Explosion ereignete sich am Morgen in der Stadt Serpuchow im Moskauer Gebiet rund 90 Kilometer südlich der russischen Hauptstadt. Das zentrale Ermittlungskomitee in Moskau teilte mit, dass ein Verfahren wegen versuchten Mordes eingeleitet worden sei. Die Hintergründe waren zunächst unklar.
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Die staatliche russische Nachrichtenagentur Tass berichtete unter Berufung auf eigene Quellen bei den Einsatzkräften von zehn verletzten Kindern. Unklar war demnach, ob der vermutlich 18 Jahre alte Tatverdächtige den Anschlag überlebte. Er ist den Ermittlern zufolge Absolvent eines Gymnasiums der russisch-orthodoxen Kirche, das neben dem Frauenkloster liegt.
Untersucht werde auch, ob der junge Mann aus Hass auf Lehrkräfte der Schule und auf die Nonnen den Sprengsatz gezündet haben könnte, hieß es. Demnach könnte er sich in der Ausbildung drangsaliert gefühlt haben. Auf Bildern von dem Frauenkloster war am Montagmorgen ein Großaufgebot der Polizei zu sehen. Polizisten hätten die Lehrer und Schüler in Sicherheit gebracht, teilte das Ministerium weiter mit.
Wie die Nachrichtenagentur Tass unter Berufung auf Polizeiquellen berichtete, plante der Täter, „seinen selbstgebauten Sprengsatz während des Morgengebets in der Schule zu aktivieren, doch dieser ging am Eingang los“.
„Ich habe den Geruch von Verbranntem wahrgenommen und die Lehrerin sagte, dass es eine Explosion gegeben hat“, sagte der Schüler Denis Riabow vor Journalisten, als er in Begleitung seiner Mutter die Schule verließ. Viele Schülerinnen und Schüler hätten geweint.
Das russische Ermittlungskomitee, das für die wichtigsten Kriminalfälle des Landes zuständig ist, leitete eine Untersuchung wegen „versuchten Mordes“ und "illegalen Sprengstoffhandels" ein.
In Russland hatte es in diesem Jahr bereits mehrere Amokläufe an Bildungseinrichtungen gegeben, teils mit Toten und Verletzten. Darunter einen Schusswaffenangriff in einer Schule und einen weiteren in einer Universität. Russlands Präsident Wladimir Putin ordnete mit Blick auf derartige gewalttätige Vorfälle eine Verschärfung der Waffengesetze an. (dpa, AFP)
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