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Polizeibeamte sichern die Umgebung um einen Tatort in Klettbach.

© dpa/Johannes Krey

Update

Klettbach im Weimarer Land: Polizist in Thüringen tötet seine Familie und sich selbst

In einem kleinen Ort in der Nähe von Erfurt finden Polizisten vier Leichen. Ersten Erkenntnissen zufolge erschoss der Vater, ein 49-jähriger Polizist, seine Frau und die beiden Kinder.

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Schock im thüringischen Klettbach: Im Weimarer Land sind am Freitag vier Menschen tot aufgefunden worden. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft Erfurt und der Landespolizeidirektion hat ein 49-jähriger Polizist seine Frau, die beiden gemeinsamen Kinder und dann sich selbst getötet. Zuerst hatte der MDR Thüringen berichtet.

Die Leichen in dem Haus und auf dem Privatgrundstück im Kreis Weimarer-Land waren nach Angaben der Polizei am Morgen entdeckt worden und wiesen alle Schusswunden auf. Der Mann sei ein Polizeibeamter der Landespolizeidirektion gewesen, hieß es in einer gemeinsamen Mitteilung von Polizei und Staatsanwaltschaft.

Klettbach ist ein kleiner Ort in Thüringen

Ob die Dienstwaffe des Beamten auch die Tatwaffe war, dazu gab es zunächst keine Auskunft. Die genauen Todesumstände würden im Zuge der Ermittlungen der Mordkommission des Thüringer Landeskriminalamtes (LKA) und der anschließenden Obduktion geklärt, berichtete die Agentur dpa.

Die Kollegen vor Ort, in der Landeseinsatzzentrale und in der Landespolizeidirektion würden vom Kriseninterventionsteam der Thüringer Polizei betreut. Weitere Informationen wie zum Alter der Kinder und der Frau wurden nicht gemacht. 

Die Feuerwehr sei um 7 Uhr gerufen worden, um die Tür zu öffnen, sagte der Polizeisprecher dem Bericht zufolge. Zu den Hintergründen der Tat wollten die Thüringer Polizei und die Staatsanwaltschaft zunächst nichts sagen.

Das Haus war am Vormittag von Polizeikräften weiträumig abgesperrt worden. Die Polizei sicherte Spuren. Für die Ermittlungen seien auch Spezialkräfte der Kriminalpolizei und des Landeskriminalamtes im Einsatz, sagte der Leiter der Polizeiinspektion Weimar, Christian Hackbart.

Hackbart berichtete, dass gegen 6.30 Uhr ein Notruf bei der Landeseinsatzzentrale einging. Von wem der Anruf kam, ist bislang öffentlich nicht bekannt. Rund zwanzig Minuten später trafen die ersten Beamte vor Ort ein und machten die grausige Entdeckung. Hackbart war sichtlich erschüttert. Er habe den toten Polizisten persönlich gekannt, sagte er.

Die Bürgermeisterin von Klettbach zeigte sich der Agentur dpa zufolge erschüttert. „Wir sind geschockt“, sagte Gemeindeoberhaupt Franziska Hildebrandt (FDP). Vor allem die Kinder seien in dem 1300 Einwohner zählenden Dorf gut integriert gewesen. Sie hätten sich in vielen Vereinen engagiert.

Zudem bot Hildebrandt denjenigen, die psychologische Betreuung brauchen, Hilfe von der Seelsorge des Weimarer Landes an. Anlaufstelle ist das Landhotel in Klettbach.

Klettbach liegt etwa 15 Kilometer südöstlich der thüringischen Landeshauptstadt Erfurt. In dem Ort, der zur Verwaltungsgemeinschaft Kranichfeld gehört, wohnen nach Angaben der Gemeinde rund 1300 Menschen. (lem)

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