
© Ottmar WinterPNN
Nach Sonnen-Rekord im März: Kommt der Schnee noch mal zurück?
Auf wochenlangen Sonnenschein folgt jetzt ein Wetterwechsel – es wird kalt und nass. In Teilen des Landes muss erneut mit Saharastaub gerechnet werden.
Stand:
Der diesjährige März laut dem Deutschen Wetterdienst (DWD) bereits jetzt der sonnenreichste seit mehr als 70 Jahren. Den bislang meisten Sonnenschein im März habe es im Jahr 1953 mit 195,2 Sonnenstunden gegeben, aber dieser Rekord sei nun am Wochenende geknackt worden, sagte DWD-Meteorologe Andreas Friedrich am Montag in Offenbach.
Doch nach Angaben des DWD ist nun erstmal Schluss mit dem Frühlingswetter. Bereits am Dienstag sorgen die Tiefs Helmka und Ilona über dem äußersten Nordwesten Russlands dafür, dass sich kalte Luft aus den Polargebieten Richtung Süden nach Deutschland auf den Weg mache, sagte Meteorologe Felix Dietzsch.
„Das macht sich rasch bei den Temperaturen der kommenden Tage bemerkbar.“ So gehe es zunehmend abwärts, bis am Freitag überall nur noch einstellige Höchstwerte erreicht werden. „Aber nicht nur kühler wird's, sondern auch nasser“, sagte Dietzsch. Das sei auch nötig, da es zuletzt deutlich zu trocken gewesen sei.
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In der Mitte und im Süden Deutschlands soll es erneut Saharastaub geben. Das Wetterphänomen trete am Dienstag vor allem von Nordrhein-Westfalen bis Sachsen auf, am Mittwoch seien besonders Baden-Württemberg und Bayern betroffen, sagte ein Sprecher des Deutschen Wetterdienstes (DWD) in Offenbach.
Saharastaub bringt Dreck
Demnach wird der Saharastaub aber schon am Mittwoch deutlich weniger. Womöglich werde kein milchiger, in rötlich-gelbe Farben getauchter Himmel mehr zu beobachten sein: „Wegen des Regens macht sich der Staub aus der Sahara vielmehr durch Dreck bemerkbar“, erklärte der DWD-Sprecher. Autos, Fensterscheiben und Gartenmöbel könnten dann wieder mit einer rötlich-brauen Schicht bedeckt sein.

© Lorenzo Carnerodpa
Das Phänomen tritt mehrmals im Jahr auf und sorgte zuletzt vor zwei Wochen besonders in Süddeutschland tagelang für spektakuläre Bilder mit einem gelb-rötlichen Himmel und viel Dreck. Spätestens am Donnerstag ist es mit dem Saharastaub dann erstmal vorbei. In den kommenden Tagen wird mit einer nördlichen Strömung deutlich klarere Polarluft nach Deutschland geführt, die den Himmel in tiefes Blau tauche. Allerdings sei vorerst auch Schluss mit der frühlingshaften Witterung, den milden Temperaturen und den vielen Sonnenstunden. „Der gestrige Tag war vorerst das letzte dieser langen Schönwetterperiode“, erklärte der Wetter-Experte.
Schnee, Frost und Glätte
Am Mittwoch wechseln sich in der Nordhälfte nach Angaben des DWD Wolken und Sonne ab, vereinzelt seien auch Schneeregen oder Graupelschauer möglich. In der Mitte und im Süden bleibe der Himmel stark bewölkt - dazu Regen, der im Bergland durchaus auch als Schneeregen oder Schnee vom Himmel fallen könne. Im Süden müsse zudem mit vereinzelten Gewittern gerechnet werden.
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Die Höchstwerte liegen von Nord nach Süd zwischen 4 und 15 Grad. In der Nacht fallen die Temperaturen im Süden auf plus fünf und im Norden auf bis minus drei Grad. Am Donnerstag regnet es laut der Vorhersage weiter, an den Küsten seien aber auch längere Sonnenabschnitte dabei. Die Höchstwerte liegen zwischen vier und acht Grad, etwas mehr Sonne im Westen sorge für bis zu zehn Grad. „Zum Wochenende kehrt dann der Winter zurück. „Schnee, Frost und Glätte werden wieder ein Thema sein.“
Trend der globalen Erwärmung
Die Wetterbilanz für das vergangene Jahr bestätigt dem Deutschen Wetterdienst (DWD) zufolge klar den Trend der globalen Erwärmung. Es sei das elfte zu warme Jahr in Folge gewesen, hieß es am Dienstag bei der Vorstellung des Klimastatusberichts des DWD in Berlin. Die Durchschnittstemperatur lag demnach mit 9,2 Grad um knapp ein Grad über dem Wert der Referenzperiode 1961 bis 1990. Ende Dezember 2021 hatte der DWD schon eine vorläufige Jahresbilanz vorgelegt, aus der viele er Daten bereits hervorgingen.
Seit den 1970er-Jahren ist in Deutschland nach DWD-Daten jedes Jahrzehnt wärmer als das vorherige gewesen. Der Anstieg der mittleren Temperatur wird der Klimaforschung zufolge in den kommenden Jahren zu mehr und intensiveren Wetterextrmen führen. „Die Klimaveränderung wird für uns alle immer häufiger direkt spürbar, bleibt keine abstrakte statistische Kenngröße mehr und zeigt, dass ein ambitionierter Klimaschutz auch im nationalen Interesse liegt“, erklärt Andreas Becker, Leiter der Abteilung Klimaüberwachung des DWD, in dem Bericht. (dpa)
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