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Verboten. United-Fluggäste, die auf Mitarbeiter-Tickets fliegen, dürfen keine Leggings tragen.

© dpa

United-Fluglinie ließ Mädchen nicht an Bord: Leggingsverbot bringt Airline Spott ein

Die US-Fluglinie United Airlines hat zwei Teenagern wegen deren Leggings das Einsteigen ins Flugzeug verboten und sich damit lächerlich gemacht.

Chicago - Viele Prominente machten bei Twitter Witze über die Fluggesellschaft. „Ich bin schon einmal mit United geflogen und zwar ganz ohne Hose“, twitterte US-Model Chrissy Teigen (31) am Sonntag (Ortszeit). „Das nächste Mal trage ich bloß eine Jeans und einen Schal.“ Schauspieler William Shatner (86) twitterte ein Foto von sich in der Rolle als „Raumschiff Enterprise“-Kapitän James T. Kirk, auf dem er ausschließlich ein Paar rote Leggings trägt und schrieb: „Siehst Du, ich habe es auch schon mal getan.“ Neben den amüsierten Reaktionen gab es aber auch viel ernsthafte Empörung.

Die beiden Mädchen waren Berichten zufolge am Sonntag am Flughafen von Denver im US-Bundesstaat Colorado am Gate zurückgewiesen worden. Ein weiteres Mädchen soll ein Kleid über ihren Leggings angezogen haben, um an Bord gehen zu dürfen. Die Fluggesellschaft verteidigte ihr Vorgehen. Die Mädchen seien mit einem besonderen Ausweis für Angehörige und Freunde von United-Airlines-Mitarbeitern gereist. Bei dieser Gruppe gelte ein spezieller Dresscode. Für reguläre Kunden hätten diese Kleidervorschriften keine Gültigkeit. Ähnliches gilt auch bei der Lufthansa. Wenn Angehörige zum günstigeren Mitarbeiter-Tarif ein Ticket kaufen, erwartet die Airline einen gewissen Stil. „Sie sollten zurückhaltend und etwas dezenter gekleidet sein“, sagte ein Unternehmenssprecher. Ein ausgesprochener Freizeitlook solle vermieden werden. Auch wenn diesen Passagieren die Verbindung zur Airline nicht anzusehen sei, sollten sie dennoch vorbildlich sein – auch beim Erscheinungsbild.

Das Flugverbot für die Teenager löste einen Sturm der Empörung aus. „Das Vorgehen von United gegen Leggings ist etwas, das ich von den Taliban erwarten würde, nicht von einer großen westlichen Fluggesellschaft“, schrieb ein Twitter-Nutzer. Shannon Watts, die zu dem Zeitpunkt ebenfalls am Flughafen war, hatte auf den Vorfall aufmerksam gemacht und das Vorgehen der Airline als sexistisch bezeichnet. „Seit wann kontrolliert @united die Kleidung von Frauen?“, fragte Watts auf Twitter, wo sie als Aktivistin gegen Waffengewalt bekannt ist. Das Argument, dass die Mädchen mit einem Mitarbeiter-Ticket flogen und daher besondere Regeln für sie galten, lässt Watts nicht gelten. In einem weiteren Tweet fragt sie: „Warum ist es dann in Ordnung, drei Mädchen in Leggins vom Flug abzuhalten – aber ihren Vater in Shorts auf den Flug zu lassen?“ Tsp/dpa

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