
© Mike Wolff
Blog: Einkaufen ohne Plastik: Taschentücher aus Bambus? Igitt
Eine Woche lang ohne Plastik einkaufen. Der Autor wagt ein spannendes Experiment im Berufsalltag und berichtet von Erfolgen und Unwägbarkeiten täglich im Blog.
Stand:
+++ Auf dem Markt ist es einfach +++ Müsli im Beutel im Bioladen: Mein Gott, was ist das? +++ Woche zwei, Tag eins: Plastikmüll ist Freiheit +++ Bilanz von Woche 1: Zweieinhalb Tüten Wegwerfplastik +++
Experiment, Tag 7, Finale
Pommes sind immer Plastik
Experiment, Tag 6:
Taschentücher aus Bambus? Nö!

Plastik-Serie Probleme & Potenziale
Teil 4: Schädlich - und giftig
Von Richard Friebe
Problem. Um Plastikmüll zu vermeiden, gibt es verschiedenste Möglichkeiten: Umsteigen auf andere Materialien, Mehrwegsysteme, recyclingfreundlichere Herstellung und die Nutzung biologisch abbaubarer Kunststoffe (siehe Text oben rechts). Ein großes Problem sind kaum recyclingfähige, aber häufig genutzte Verbundmaterialien aus verschiedenen Komponenten und Klebstoffen. Manche „Alternativen“ sind nicht sinnvoll, etwa das in Abbau und Verarbeitung extrem ressourcenverbrauchende Aluminium, dessen Verwendung als Verpackungsmaterial derzeit zunimmt. Bei anderen ist, obwohl sie gut recycelbar sind, fragwürdig, ob sie die Ökobilanz verbessern. Aus nur einem Material bestehende Folien etwa sind meist dicker, material- und energieintensiver. Fast immer sind umweltfreundlichere Materialien teurer als konventionelle.
Potenzial. Es gibt bereits Technologien für eine bessere Kreislaufwirtschaft, mit denen etwa im Abfall vermischte Kunststoffe effektiver getrennt werden können. Außerdem wird versucht, Methoden zu entwickeln, mit denen trotz Mischplastik im Ausgangsmaterial deutlich hochwertigere Recyclingprodukte als bisher möglich sind. Die Berliner Entsorgungsfirma Alba hat ein Verfahren entwickeln lassen, bei dem mithilfe von Zusatzstoffen ein hochwertiges Granulat entsteht. Die neuen gesetzlichen Regelungen der EU, die ab 2022 eine Plastik-Recyclingquote von 63 Prozent vorsehen, dürften in Industrie- und Entsorgungsunternehmen Innovationen beschleunigen.
Experiment, Tag 5 (II):
"Dann fotografieren wir Deinen neuen Müllberg"
Plastik-Serie Probleme & Potenziale
Teil 3: Eine Packung, viele Schichten
Von Richard Friebe
Problem. Um Plastikmüll zu vermeiden, gibt es verschiedenste Möglichkeiten: Umsteigen auf andere Materialien, Mehrwegsysteme, recyclingfreundlichere Herstellung und die Nutzung biologisch abbaubarer Kunststoffe (siehe Text oben rechts). Ein großes Problem sind kaum recyclingfähige, aber häufig genutzte Verbundmaterialien aus verschiedenen Komponenten und Klebstoffen. Manche „Alternativen“ sind nicht sinnvoll, etwa das in Abbau und Verarbeitung extrem ressourcenverbrauchende Aluminium, dessen Verwendung als Verpackungsmaterial derzeit zunimmt. Bei anderen ist, obwohl sie gut recycelbar sind, fragwürdig, ob sie die Ökobilanz verbessern. Aus nur einem Material bestehende Folien etwa sind meist dicker, material- und energieintensiver. Fast immer sind umweltfreundlichere Materialien teurer als konventionelle.
Potenzial. Es gibt bereits Technologien für eine bessere Kreislaufwirtschaft, mit denen etwa im Abfall vermischte Kunststoffe effektiver getrennt werden können. Außerdem wird versucht, Methoden zu entwickeln, mit denen trotz Mischplastik im Ausgangsmaterial deutlich hochwertigere Recyclingprodukte als bisher möglich sind. Die Berliner Entsorgungsfirma Alba hat ein Verfahren entwickeln lassen, bei dem mithilfe von Zusatzstoffen ein hochwertiges Granulat entsteht. Die neuen gesetzlichen Regelungen der EU, die ab 2022 eine Plastik-Recyclingquote von 63 Prozent vorsehen, dürften in Industrie- und Entsorgungsunternehmen Innovationen beschleunigen.
Experiment, Tag 5:
Zwischen Befreiung und Beklemmung
Wir müssen unser Konsumverhalten ändern
Einer der schmutzigsten Branchen...
... ist die Bekleidungsindustrie, ein Teil der "Plastikbranche", deshalb wird dort zumindest schon mal darüber nachgedacht, wie es mit weniger Gift gehen könnte. Acht Prozent unseres globalen Ausstoßes von Treibhausgasen geht auf das Konto der Textilindustrie, das sei höher als bei internationaler Luftfahrt und Schifffahrt zusammen, mahnt Greenpeace.Sehr interessanter Artikel (siehe unten) und passend zum Thema, weil ja in dieser Woche in Berlin Modewoche ist:
Experiment, Tag 4: Versteckter Feind -
oder wo überall Plastik drinsteckt
Ich lege es dann beiseite und sammle es (siehe Bild). Bilanz folgt dann am Wochenende. Aber nicht, dass Sie jetzt sagen: Warum geht der nicht an den Kran und/oder sprudelt sich daheim das Wasser? Mache ich doch, ich trinke seit Sonntag ausschließlich vom Wasserhahn. Das Mineralwasser war ein Auftragskauf der Familie. Es zeigt eben, dass es ganz schwer ist, dem Plastik aus dem Wege zu gehen. Zum Teil versteckt sich der Feind geschickt.

Experiment , Tag 3: Müsli im Jutebeutel -
oder wie ich ("mein Gott") einen Kassenstau verursache


Plastik-Serie Probleme & Potenziale
Teil 2: Plastik im Handel
Von Richard Friebe
Problem. Dass in Spielzeug viel Plastik steckt und dass auch viel davon in Plastik verpackt wird, dürfte allgemein bekannt sein. Bei Softdrinks allerdings ist die „Plastik-Intensität“, die (hoffentlich) nur von der Verpackung stammt, überraschend hoch.Der hohe Plastikanteil bei Massenprodukten ist unter anderem darin begründet, dass Plastik nach wie vor sehr billig herzustellen ist und wenig wiegt. In einigen der genannten Produktklassen werden großteils Verbundmaterialien aus verschiedenen Kunststoffen, Klebern und anderen Komponenten verwendet, die kaum oder gar nicht recyclingfähig sind. Bei vielen Produkten, die nicht unbedingt aus Plastik hergestellt oder in Plastik verpackt werden müssen, spielen Bequemlichkeit und Gewöhnung eine große Rolle. Systeme, die auf weniger und nachhaltigere Verpackungen ausgelegt sind, wären für Handel und Logistik mit hohen Anfangsinvestitionen und wahrscheinlich auch höheren laufenden Kosten und Personalaufwand verbunden.
Potenzial. Plastik befindet sich auch in dauerhaft verbautem Kunststoff, der, solange er nicht zu Müll wird, weniger problematisch ist. Großes Potenzial zur Vermeidung von Plastik besteht bei den Softdrinks – denn Cola lässt sich bekanntermaßen auch in Glasflaschen abfüllen. Das gilt auch für andere Produktgruppen, die nicht per se aus Kunststoff bestehen oder darin verpackt sein müssen. Kleidung beispielsweise, bedeutende Quelle für Mikrokunstofffasern in der Umwelt, lässt sich komplett ohne Plastik herstellen.

Experiment, Tag 2 (II): Masochismus ist nix für mich

Experiment, Tag 2: Auf Entzug
Experiment, Tag 1: Milch aus der Flasche, einfach. Aber: Plastik ist Freiheit
Der Montag hat gut begonnen, der Verzicht auf die Plastikmilchdöppen ist einfach. Ich hole mir im Büro angekommen den Morgenkaffee aus der großen Maschine, dort hat die Kantine eine große Kanne mit Milch aufgestellt. Oft habe ich die verschmäht, offene Milch. Keime und so. Aber jetzt muss ich ja, zumal mich auch schon die erste Kollegin mustert, die hat am Sonntag den Tagesspiegel gelesen (und den Artikel zu meinem Experiment). Sie steht neben mir an der Maschine und hat einen "Er-wird-doch-nicht"-Blick aufgesetzt. Nein, in keinem Fall, wer wird nicht. Milch ab jetzt nur noch aus Glasflaschen. Einfach, merke ich mir für den abendlichen Einkauf.
Der frühe Abend wird anstrengender als erhofft. Den Sohn spät aus dem Schulort abgeholt und noch schnell beim lütten Biomarkt unweit des Hauses hereingepoltert. Junior schreit nach Flammkuchen aus dem Tiefkühler. No way! Es gibt spanische Tortilla. Lose Eier, lose Kartoffeln. Nüscht mit Plaste. Einfach. An der Kasse scheitere ich trotzdem fast. Kartoffeln im Plastiknetz, ich Knalltüte. Moment, ich haste zurück. Sehe kleine Plastiktüten für die lose Linda. Nicht mit mir, acht große Kartoffeln in den blanken Händen rausche ich zur Kasse und ernte ein wenig mitleidige Blicke. Geschafft. Morgen wird nicht einfacher. Ich fürchte mich ein wenig vor dem Dienstag, da muss ich noch länger arbeiten. Was sage ich meinem Sohn, wie weit kann ich die Kleinfamilie übrehaupt einbeziehen.
Plastikkonsum ist für die wohl auch ein Stück Freiheit, das ich ihnen jetzt nehme, denke ich.
Plastik-Serie Probleme & Potenziale,
Teil 1: Deutschland im Vergleich
Von Richard Friebe
Problem. Immer mehr Einzelhaushalte, wachsender Wohlstand und Online-Handel, Hygienebewusstsein und auch die Gewissensberuhigung durch das deutsche Mülltrennungssystem haben dazu geführt, dass immer mehr Verpackungsmüll anfällt. Die Zahlen sind, je nach Statistik, unterschiedlich. Unbestritten ist aber, dass die Bundesrepublik – unter anderem mit der ersten Verpackungsverordnung 1991 – in den frühen neunziger Jahren Vorreiter bei Mülltrennung und Recycling war. Heute ist Deutschland einer der größten Verpackungsmüllproduzenten und beim Recycling nur noch gehobenes Mittelmaß. Nach Berechnungen des Leipziger Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung landen in Deutschland trotz Recyclings und Müllverbrennung bis zu 3,5 Kilogramm Kunststoffabfall pro Kopf und Jahr in der Umwelt, und ein nicht unerheblicher Teil davon letztlich im Meer.

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