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Acht Jugendliche und junge Männer sollen die 13-Jährige am Sonntag bedrängt und belästigt haben.

© dpa/Benjamin Nolte

Update

Mädchen von acht Männern umringt: Mutmaßlicher sexueller Übergriff in Kölner Schwimmbad

In Köln soll eine 13-Jährige in einem Bad sexuell missbraucht worden sein. Der Bademeister rief die Polizei, die mit sieben Streifenwagen anrückte.

| Update:

Nach dem mutmaßlichen sexuellen Missbrauch eines Mädchens in einem Kölner Schwimmbad haben sich weitere Zeugen bei der Polizei gemeldet. „Die Vernehmungen laufen“, sagte ein Sprecher am Donnerstag. Zudem werteten die Ermittler Aufnahmen aus Videoüberwachungskameras aus.

Acht Jugendliche und junge Männer sollen die 13-Jährige am Sonntag bedrängt und belästigt haben. „Wir gehen nach wie vor von einem Sexualdelikt aus“, sagte der Sprecher.

Als Haupttatverdächtiger gilt einem Polizeisprecher zufolge derzeit ein 16-Jähriger in Köln lebender Iraker, der dem Mädchen in die Bikinihose gegriffen haben soll.

Polizei in Köln veröffentlicht Staatsbürgerschaft der Tatverdächtigen

Dem Mädchen sei es bei dem Vorfall im Außenbecken des Schwimmbads am Sonntag gelungen, sich zu befreien und den Bademeister zu informieren, hieß es. Der rief die Polizei, die mit sieben Streifenwagen anrückte und die Tatverdächtigen am Ausgang des Bads stellte.

Welche Straftaten welchen Beteiligten vorgeworfen werden, ist dem Polizeisprecher zufolge noch nicht klar. Bei dem 16 Jahre alten Hauptverdächtigen stünde sexueller Missbrauch oder schwerer sexueller Missbrauch im Raum – das müsse aber noch geklärt werden.

Die weiteren Tatverdächtigen sind in Köln, im Rhein-Sieg-Kreis, im Rhein-Erft-Kreis, im Rheinisch-Bergischen Kreis und in Bonn gemeldet. Drei von ihnen sind laut Polizei 21, einer 22, ein weiterer 26 Jahre alt. Drei der Tatverdächtigen sind 16 Jahre alt.

Drei von ihnen haben die türkische, vier die syrische Staatsbürgerschaft. Alle wurden erkennungsdienstlich behandelt – also identifiziert. Danach kamen sie auf freien Fuß.

Die Kölner Polizei hatte zuvor bei vergleichbaren Fällen nicht die Nationalität der Tatverdächtigen veröffentlicht. Hier habe es sich aber angeboten, sagte Polizeisprecher Wolfgang Baldes dem WDR.

Bundesverband der Schwimmmeister stützt Polizei

„Es gibt Leitlinien des Deutschen Presserats. Und da ist ein Beispiel benannt, wenn die Straftat aus einer Gruppe heraus begangen wird, die Übereinstimmungen hat in Richtung Nationalität oder religiöser Zugehörigkeit.“ Es sei genau geprüft worden und sich zuletzt für die Nennung der Nationalität entschieden worden, so Baldes.

Dass die Polizei die Nationalitäten der mutmaßlichen Täter genannt hat, befürwortet Peter Harzheim, Präsident des Bundesverbands Deutscher Schwimmmeister e.V.: „Ich habe nichts gegen ausländische Mitbürger. Ich habe nur etwas dagegen, wenn patriarchalisch erzogene Heranwachsende aus Migrationsländern hier eben meinen, sie könnten machen, was sie wollen“, sagte er dem Sender.

Fälle von Übergriffen, an denen Migranten beteiligt sind, würden ihm derzeit einige berichtet, so Harzheim. Die Politik müsse nun einschreiten. Seiner Meinung nach bestehe dringender Handlungsbedarf, denn nicht nur weibliche Badegäste, sondern auch Schwimmmeisterinnen würden immer wieder „angebaggert und angemacht“.

In Köln hat die Polizei seit Anfang 2022 insgesamt 60 Straftaten mit sexuellem Bezug in Schwimmbädern registriert. Die Zahl in Relation zu den Vorjahren zu setzen, sei wegen der coronabedingten Schließungen der Bäder schwierig.

Nach Angaben der Polizei gibt es auch einen Zeugen, der den Vorfall mitbekommen hatte und Angaben dazu machte. Auch er müsse aber noch genauer vernommen werden. Weitere Zeugen würden gesucht.

Die 13-Jährige selbst sei im Beisein ihrer Eltern angehört worden, sagte der Polizeisprecher. Auch Opferschützer würden Kontakt mit ihr aufnehmen, im Umgang mit ihr wolle man mit Ruhe und Bedacht vorgehen. (dpa, Tsp)

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