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Mädchen verschwand vor 18 Jahren in Portugal: Polizei verlängert neue Suchaktion im Fall Maddie um zwei Tage
Auf Bitten der deutschen Justiz suchen portugiesische Polizisten erneut nach der verschwundenen Britin. Medienberichten zufolge soll es neue Hinweise in dem Fall geben. Hauptverdächtiger ist ein Deutscher.
Stand:
Die neue Suchaktion im Fall der seit mehr als 18 Jahren verschwunden Madeleine McCann im Süden Portugals soll noch zwei weitere Tage andauern. Die Maßnahme werde voraussichtlich am Donnerstag enden, teilte die Staatsanwaltschaft Braunschweig auf Anfrage mit.
Zu den Hintergründen der Suche, die die portugiesischen Strafverfolgungsbehörden mit Unterstützung von Beamten des deutschen Bundeskriminalamtes umsetzen, könnten aber weiterhin keine Angaben gemacht werden.
Am Montag hatte die Staatsanwaltschaft Braunschweig mitgeteilt, im Rahmen der Ermittlungen im Fall Maddie fänden „gegenwärtig strafprozessuale Maßnahmen in Portugal“ statt. Tags darauf teilte die Polizei mit, an der Aktion seien auf Ersuchen der deutschen Justiz rund 30 Beamte beteiligt.
Zuständig ist die Strafverfolgungsbehörde aus Niedersachsen, weil der Verdächtige seinen letzten Wohnsitz in Deutschland in Braunschweig hatte.
Das britische Mädchen Maddie war am 3. Mai 2007 kurz vor ihrem vierten Geburtstag im Algarve-Badeort Praia da Luz spurlos aus einer Ferienanlage verschwunden. Eine Leiche wurde jedoch nie gefunden.
Deutsche Ermittler vermuten, dass Maddie entführt und ermordet wurde. Sie verdächtigen den Deutschen Christian B. Der vorbestrafte Sexualstraftäter verbüßt derzeit in Deutschland eine Haftstrafe wegen der Vergewaltigung einer damals 72-jährigen Amerikanerin in Praia da Luz.

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Es gibt keine Anklage gegen den 48-Jährigen im Fall Maddie – es gilt die Unschuldsvermutung. B. könnte spätestens Anfang 2026 freikommen.
Offenbar neue Videos und Bilder im Fall Maddie
Die Aktion, an der auch deutsche Beamte beteiligt sind, hatte am Montag zunächst mit der Ankunft der Deutschen und der Sichtung des Suchgebiets begonnen, wie die portugiesische Zeitung „Correio da Manha“ berichtete.
Auslöser seien neu aufgetauchte Videos und Bilder, die den Verdächtigen mit dem Verschwinden des Mädchens in Verbindung brächten, berichtete die Zeitung ohne Nennung weiterer Details.
Die Suche nach möglichen sterblichen Überresten des kleinen Mädchens konzentriert sich auf Praia da Luz sowie auf Lagos und das Gebiet von Atalaia oberhalb von Rocha Negra.
Nach Informationen der Zeitung wollen die deutschen Beamten auch ein Bodenradar einsetzen, mit dem Strukturen im Erdboden sichtbar werden. Christian B. besuchte das Gebiet zur Zeit des Verschwindens des kleinen Mädchens aus einer Ferienanlage. Auch ein Haus, in dem er damals wohnte, solle durchsucht werden, hieß es. (dpa)
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