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Aus Angst vor weiteren Beben verlassen Menschen auf der Insel Sumatra ihre Häuser.

© dpa

Update

Nach Erdbeben: Mehr als 100 Menschen sterben durch Tsunami

In Indonesien hat am Montagabend die Erde gebebt. Die Schäden durch eine nachfolgende Flutwelle sind offenbar größer als gedacht. Hunderte Menschen werden noch vermisst.

Nach dem schweren Erdbeben in Indonesien sind zehn Dörfer von einer riesigen Flutwelle weggespült worden. Die Dörfer befanden sich auf einer abgelegenen Inselkette westlich der Insel Sumatra, wie ein Vertreter der Katastrophenschutzbehörde am Dienstag mitteilte. Nach offiziellen Angaben kamen mindestens 108 Menschen ums Leben. Hunderte weitere würden noch vermisst, teilten die Behörden mit.

Das Sozialministerium fürchtet, dass die noch vermissten Menschen ebenfalls tot sind. Die Erdstöße richteten am Montagabend mehr Schaden an als zunächst gedacht. Die indonesische Erdbebenwarte gab das Beben mit einer Stärke von 7,2 an, die US-Geologiebehörde mit 7,5.

Auf der Insel Sipora seien mehrere Dutzend Häuser von einer Flutwelle unmittelbar nach dem Beben fortgerissen worden, sagte der Sprecher. Auf der Nachbarinsel Pagai Selatan sei eine Welle 600 Meter ins Land geschwappt. Auf Pagai Utara seien in einem Dorf 80 Prozent der Häuser zerstört worden. Der Katastrophenschutz in der Hafenstadt Padang in Westsumatra konnte keine näheren Angaben machen. Zahlreiche Nachbeben erschütterten am Dienstag die Region.

„Es ist sehr schwer, Informationen zu bekommen“, sagte ein Sprecher. Die Telefonleitungen auf die Inseln seien unterbrochen. Es dauert sechs Stunden mit dem Boot, um die Mentawai-Inselgruppe von Sumatra aus zu erreichen.

Das Epizentrum des Bebens lag westlich von Sumatra unter dem Meeresboden, rund 280 Kilometer südlich von Padang. Dort und in der Nähe waren bei einem Beben der Stärke 7,6 im vergangenen Jahr 1100 Menschen getötet worden, die Erdstöße richteten schwere Schäden an. Weiter nördlich war das Beben passiert, das Weihnachten 2004 den verheerenden Tsunami ausgelöste hatte und 230.000 Menschen das Leben kostete. (dpa/AFP)

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