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Mindestens zwei Tote und Massenkarambolage: Verheerende Folgen durch Glatteis in Süddeutschland
Die Spiegelglätte führt am Mittwochmorgen zu Hunderten Unfällen, vor allem im Süden Deutschlands. In Bayern kommen mindestens zwei Menschen ums Leben.
Stand:
Teils spiegelglatte Straßen haben in Süddeutschland zu zahlreichen Unfällen geführt. Allein rund um Aalen zählte die Polizei 259 Unfälle, im Dienstgebiet der Polizei Heilbronn waren es mehr als hundert, wie die Beamten am Mittwoch mitteilten. Demnach gab es vereinzelt Verletzte, überwiegend blieb es aber bei Sachschäden. Warnungen gab es auch im Dienstgebiet der Polizei Pforzheim. In Bayern gab es Tote.
Dort sind bei Unfällen am frühen Morgen mindestens zwei Menschen gestorben. Mehrere Autobahnen wurden gesperrt. Auf der Autobahn 92 in Niederbayern starb ein Mann, der mit seinem Auto in einen querstehenden Lastwagen gekracht war. Mindestens ein weiterer Mensch wurde bei einer Serie von Unfällen auf der A3 bei Regensburg tödlich verletzt.
Es sei aber nicht von einer Massenkarambolage auszugehen, weil sich diese über einen Abschnitt von rund zehn Kilometern verteilt hätten. Bei den Unfällen wurden mehrere Menschen verletzt. Die Autobahn wurde bei Regensburg voll gesperrt.
Der Deutsche Wetterdienst sprach von Blitzeis. Vor allem im Norden und Osten Bayerns ereigneten sich viele Unfälle, mancherorts fiel die Schule aus.
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Im unterfränkischen Sommerhausen ist ein Linienbus bei Straßenglätte am Morgen gegen einen Torbogen geprallt. Sieben Menschen wurden verletzt, eine Frau davon schwer. Die Unfallursache war zunächst unklar. Ein Sachverständiger soll klären, ob es ein technisches Problem mit dem Fahrzeug gab oder ein anderer Grund für den Unfall infrage kommt.
Massenkarambolage bei Tübingen
Bei einer Massenkarambolage auf der spiegelglatten Bundesstraße 27 in Hechingen nahe Tübingen sind am Morgen mehr als zwei Dutzend Autos aufeinandergefahren. Nach Polizeiangaben wurden zwei Menschen leicht verletzt. Die Straße wurde in Fahrtrichtung Balingen gesperrt. „Ich habe so etwas noch nie selbst erlebt“, sagte ein Polizeisprecher in Reutlingen. „Der Regen ist auf der Windschutzscheibe sofort gefroren.“
Autofahrer sollten weiterhin langsam und vorausschauend fahren und nicht plötzlich bremsen. „Das sind Bedingungen, die verzeihen einem einfach weniger“, sagte ein Sprecher des Polizeipräsidiums in Aalen. Die Straßen seien spiegelglatt, hieß es von der Polizei Heilbronn. Wer nicht müsse, solle sein Fahrzeug zunächst stehen lassen, rät die Polizei in Aalen. Um Unfälle zu vermeiden, ruft auch die Polizei Pforzheim zu besonderer Vorsicht auf.
Der gefrierende Regen hat zudem den Betrieb am Stuttgarter Flughafen stark beeinträchtigt. Es gebe große Verspätungen bei den Starts, sagte eine Sprecherin. Während der Winterdienst auf der Landebahn im Einsatz gewesen sei, könne kein Flugzeug landen oder starten. Inzwischen laufe der Flugbetrieb wieder.
Betrieb am Stuttgarter Flughafen beeinträchtigt
Zwei Maschinen, die in Stuttgart landen wollten, seien auf andere Flughäfen ausgewichen. Eine landete in Nürnberg und eine am Baden-Airport bei Karlsruhe.
Sowohl vor Glatteis als auch vor Unwettern war gewarnt worden. Betroffen sind laut Deutschem Wetterdienst (DWD) besonders Gebiete in Nordrhein-Westfalen, im südlichen Sachsen, in Nordbayern und Thüringen. Auch in Hessen, Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz kann es gebietsweise zu Glatteis kommen. Besondere Vorsicht ist den Angaben zufolge in den Mittelgebirgsregionen in NRW zwischen Bergischem Land und Sauerland geboten sowie in Sachsen vom Erzgebirge bis zum Elbsandsteingebirge.
Entspannung im Tagesverlauf
Grund für das Glatteis ist eine seit wenigen Tagen von Norden her aufziehende Warmfront, die Regen und Sprühregen mit sich bringt. Fällt dieser auf kalte Böden, kann er gefrieren und eine Glatteisschicht bilden.
Im Laufe des Mittwochs dürfte sich die Wetterlage laut DWD dank eines verstärkten Hochdruckeinflusses allmählich entspannen. Bis zum Mittag soll die Glättegefahr abnehmen. Am bayerischen Alpenrand kann es bis in die erste Hälfte der Nacht auf Donnerstag schneien, gerechnet wird mit wenigen Zentimetern Neuschnee. (dpa)
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