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Panorama: Mundschutz für alle Ärzte?

Sars-Experte fordert umfassende Maßnahmen in Deutschland

Peking (dpa). Im Kampf gegen Sars setzt China jetzt auch Militärärzte und krankenschwestern ein. Zudem untersagten die Behörden allen Wanderarbeitern in Peking, die Hauptstadt zu verlassen. Angesichts der ungenügenden Kontrollen am Flughafen in Peking könne Sars aber weiterhin leicht nach Europa eingeschleppt werden, sagte der Frankfurter Virologe Wolfgang Preiser, der mit einem Team der Weltgesundheitsorganisation WHO in China war. Vietnam hat dagegen die Krankheit laut WHO dank guter Schutzmaßnahmen als erstes betroffenes Land unter Kontrolle gebracht.

In Peking wird laut Preiser nicht verhindert, dass Sars-Kranke an Bord von Flugzeugen kommen. „Nach meiner eigenen Erfahrung, und ich bin am Samstag aus Peking zurückgeflogen, funktioniert die Kontrolle der Flugreisenden noch nicht oder nur sehr unzureichend.“ „Bis das nicht wirklich in Ordnung kommt, werden wir mit Einschleppungen rechnen müssen.“

Sars ist nach Einschätzung des Marburger Epidemiologen Helmut Uphoff gefährlicher als Grippe, aber deutlich weniger ansteckend. „Wenn Sars so infektiös wäre wie Influenza, hätten wir schon Millionen von Erkrankten.“

Der Sars-Experte Hans-Reinhard Brodt sprach sich für Mundschutzmasken in Praxen und Kliniken aus. Patienten mit typischen Symptomen sollten Masken tragen, um andere Patienten oder medizinisches Personal nicht anzustecken, sagte der Infektiologe, der an der Frankfurter Universitätsklinik den Sars-kranken Arzt aus Singapur behandelt hatte.

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