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Eine Person mit Regenschirm verlässt eine U-Bahn-Station. (Symbolbild)

© imago/photothek

Aktenzeichen XY: Mysteriöser Quecksilber-Mord mit Regenschirm-Giftspritze gibt Rätsel auf

In der aktuellen Ausgabe von „Aktenzeichen XY... ungelöst“ wird nach einem Täter gesucht, der seinem Opfer giftiges Quecksilber spritzte – auf offener Straße.

Aktenzeichen XY... ungelöst“ widmet sich seit 1967 ungelösten Kriminalfällen – auch sogenannten Cold Cases, die schon viele Jahre zurückliegen. Die ZDF-Sendung ging an den Start, lange bevor Doku-Serien und Podcasts über spektakuläre Kriminalfälle unter der Bezeichnung „True Crime“ bekannt wurden.

Auch in der aktuellen Ausgabe vom 24. August 2022 ist ein besonders erschreckender, bisher ungelöster Fall im Programm, der vor mehr als zehn Jahren in Hannover zum Tod eines 40-jährigen Familienvaters führte.

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Eine Giftspritze im Regenschirm: Was zu der Attacke bekannt ist

Ein Angriff auf offener Straße hatte einen perfide eingeleiteten, qualvollen Tod zur Folge: Der Fall von 2011 erfüllt in seiner Heimtücke und unwahrscheinlichen Ausführung alle Kriterien eines verstörenden Verbrechens.

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Ein 40-jähriger IT-Spezialist war am 15. Juli 2011 in der Innenstadt von Hannover unterwegs, im Bereich Fischerstraße/Ecke Moorwegsgasse an der Unterführung Bremer Damm, als er im Vorbeigehen mehrfach mit einem Regenschirm in den Po gestochen wurde.

Jemand hatte diesen Regenschirm zur Waffe umgebaut. Die Spitze des Regenschirms, die das Opfer dem Täter entreißen konnte, stellte sich als Spritze heraus, gefüllt mit Quecksilber.

Zunächst war davon ausgegangen worden, dass eine Quecksilber-Thallium-Verbindung benutzt wurde, wie sie früher in Thermometern vorzufinden war. Der Täter hätte die Flüssigkeit aus einem alten Gerät entnehmen können. Doch diese Theorie ist nicht mehr aktuell und der Fall wird damit noch mysteriöser.

Wie kam der Täter an den hochgiftigen Stoff?

Nach aktuellem Stand befand sich Methylquecksilber in der Spritze. Dieser hochgiftige Stoff ist viel schwerer zu beschaffen als das Quecksilber aus alten Thermometern. Das wirft die Fragen auf, wie der Täter überhaupt an den Stoff kam und wie er damit hantieren konnte.

Die Wirkung setzte mit Verzögerung ein

Was das Opfer angeht, zeigte sich die tödliche Wirkung nicht sofort. Erst Tage nach dem Angriff verschlechterte sich der Gesundheitszustand des Opfers – bis der Mann schließlich zum Vollpflegepatient wurde. Nach zehn Monaten voller Leiden verstarb er am 9. Mai 2012 und hinterließ ein bis heute ungelöstes Rätsel. Etwa ein Jahr später stellte die Staatsanwaltschaft Hannover die Ermittlungen mangels Spuren ein.

Auf den ersten Blick mag die Tat mit ihrer Durchführung per Regenschirm an einen Mord im Auftrag eines Geheimdienstes erinnern. Dass die Attacke aber so wenig begreifbar ist, liegt auch am nach wie vor unklaren Motiv dahinter. Womöglich wurde das Opfer wahllos ausgewählt.

Das ist zum Verdächtigen bekannt

Laut einer beim NDR publizierten Zeugenbeschreibung soll der Verdächtige wie folgt ausgesehen haben:

  • 1,75 bis 1,85 Meter groß
  • zwischen 40 und 50 Jahre alt
  • sehr schlank
  • hageres Gesicht mit schmalen Lippen, markanten Wangenknochen, gebräunter Haut und pockenartigen, kleinen Narben; großes, beiges Pflaster auf der rechten Wange
  • dunkelblonde bis hellbraune kurze Haare
  • sprach akzentfreies Deutsch
  • trug ein Basecap mit weißem Schriftzug und zeitweise eine Sonnenbrille
  • trug eine schwarze, glänzende Lederjacke, die Jeans war hellblau und verwaschen
  • Regenschirm inklusive Stock war schwarz

Hinweise nimmt die Polizei in Hannover entgegen unter der Nummer 0511 109 2715 oder per Mail an poststelle@pi-hannover.polizei.niedersachsen.de.

Die anderen Fälle bei „Aktenzeichen XY... ungelöst“ am 24. August

  • Mutter und Sohn überfallen: Eine 82-jährige Frau und ihr Sohn sind zuhause, als zwei maskierte Männern hereinstürmen.
  • Brutale Raubserie: Zwei Männer verschaffen sich Zutritt zum Haus eines Ehepaars, eines der Opfer wird mit einem Ast attackiert; vermutlich gehört die Tat zu einer Serie von Überfällen in Norddeutschland.
  • Überfall zu Coronazeiten: Während im Land Kontaktbeschränkungen gelten, wird das Geschäft einer Goldschmiedin überfallen.
  • Der XY-Preis 2022: Ein junges Paar verfolgt einen Handtaschenräuber, sie wurden daher für den XY-Preis 2022 nominiert.

Die „Aktenzeichen XY... ungelöst“-Folge am 24. August wird um 20.15 Uhr live im ZDF und online im Stream ausgestrahlt.

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