Nach Mord an US-Versicherungschef: Polizei in New York veröffentlicht Fotos von mutmaßlichem Täter

Nach den tödlichen Schüssen auf einen US-Versicherungschef im Herzen New Yorks ist der Täter weiter auf der Flucht. Die Polizei in New Vork (NYPD) veröffentlichte nach dem auf offener Straße vor einem Hotel begangenen Mord am Vorsitzenden des US-Konzerns UnitedHealthcare Brian Thompson Aufnahmen vom Gesicht des mutmaßlichen Täters. Auf dem von einer Überwachungskamera stammenden Bild ist der Mann mit einem Lachen oder Grinsen im Gesicht zu sehen.

Das Motiv für die Tat war noch unklar. Wie die „New York Times“ („NYT“) unter Berufung auf Ermittler berichtete, soll der 50-jährige Thompson kürzlich Drohungen erhalten haben. Konkretere Informationen dazu wurden nicht genannt.

Nach Ansicht von New Yorks Bürgermeister Eric Adams machte die Tat nicht den Eindruck eines „zufälligen Gewaltakts“. Der im Bundesstaat Minnesota lebende Thompson war auf dem Weg zu einer Investorenveranstaltung in Manhattan gewesen.

© dpa/Zuma Press Wire/New York City Police Department

Zum mutmaßlichen Motiv der Tat hat die Polizei bislang keine Angaben gemacht. Die „New York Times“ (NYT) hatte am Donnerstag berichtet, am Tatort seien Patronenhülsen mit der Aufschrift „delay“ und „deny“ gefunden worden – Begriffe, die von Versicherungsgesellschaften oft verwendet werden, um Ansprüche von Versicherten abzulehnen (zu spät/abgelehnt). Die Polizei bestätigte den Bericht der „NYT „zunächst nicht.

Videoaufnahmen von Überwachungskameras zeigen Thompson auf dem Bürgersteig vor dem Hilton-Hotel im Bezirk Midtown, als sich ein Mann mit Kapuzen-Sweatshirt von hinten nähert und mit einer Pistole auf ihn schießt. Auf der Flucht nutzte der Täter ein womöglich gemietetes Elektrofahrrad. Hinweise erhofften sich die Behörden nun auch von dem Mietrad-Anbieter, nachdem Kameraaufnahmen gezeigt hatten, wie der Flüchtige mit einem solchen Rad in den New Yorker Central Park fuhr.

US-Medienberichten zufolge war der Täter im November per Bus von Atlanta im südlichen US-Bundesstaat Georgia nach New York gereist.

„Alles deutet zum jetzigen Zeitpunkt darauf hin, dass das ein vorsätzlicher, organisierter und gezielter Angriff war“, hatte der Chefinspektor des NYPD, Joseph Kenny, am Mittwoch gesagt. Die Witwe Johnsons, Paulette Thompson, sprach gegenüber dem Fernsehsender NBC von Drohungen gegen ihren Mann, konnte aber keine Details nennen.

Für Hinweise, die zur Festnahme des Täters führen, wurde eine Belohnung von 10.000 Dollar (etwa 9.500 Euro) ausgeschrieben. Die Polizei forderte die Daten von Überwachungskameras in der Umgebung des Tatortes an, um mehr Hinweise auf die Identität des Täters zu sammeln. Der Zeitung zufolge war seine Waffe beim Abfeuern mit einem Schalldämpfer ausgestattet.  (dpa, AFP)