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Nach Sturzflut in Texas mit 120 Toten: Trump besucht Katastrophengebiet und dankt Helfern
Gut eine Woche nach den Überschwemmungen ist der US-Präsident ins Flutgebiet gereist. Kritik an den Behörden wies er dort zurück. Seine Frau Melania erhielt ein besonderes Geschenk.
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Besuch aus Washington: Eine Woche nach den tödlichen Sturzfluten in Texas hat US-Präsident Donald Trump vor Ort den Einsatzkräften gedankt und den Betroffenen sein Beileid ausgesprochen. „Das war eine schreckliche Situation, aber wir wissen Ihre geleistete Arbeit sehr zu schätzen“, sagte Trump im Gebiet Kerr County vor Rettungskräften und Helfern.
Er verglich die Fluten mit einer „gigantischen Welle im Pazifischen Ozean, bei der die besten Surfer der Welt Angst hätten, darauf zu surfen“.
Kritik daran, dass die Behörden vor Ort Betroffene womöglich zu spät gewarnt hätten, wies der Republikaner zurück. Trump wurde bei dem Besuch von seiner Frau Melania begleitet. Trump hatte die Sturzflut mit mindestens 120 Todesopfern und mehr als 170 Vermissten zuvor bereits als Jahrhundertkatastrophe bezeichnet.
Debatte in USA um Verantwortung für die vielen Opfer
Nach heftigen Regenfällen war in der Nacht zum Freitag vergangener Woche der Wasserstand des texanischen Flusses Guadalupe meterhoch angestiegen. In der beliebten Ferienregion hatten am verlängerten Wochenende des US-Nationalfeiertags viele Menschen am Flussufer gecampt.
Unter den Opfern sind zahlreiche Kinder, die an Ferienlagern teilnahmen. Sie wurden im Schlaf von den Wassermassen überrascht. In den Schlagzeilen war vor allem ein christliches Sommercamp für Mädchen, das durch die Überschwemmungen verwüstet wurde.
Melania Trump bekam bei ihrem Besuch im Sturzflut-Gebiet in Texas an der Seite ihres Ehemanns ein besonderes Geschenk. Die First Lady, die eine tief ins Gesicht gezogene dunkle Baseballkappe trug, zeigte ein Armband und sagte: „Ich habe wunderbare junge Frauen getroffen. Sie schenkten mir dieses besondere Armband aus dem Camp zu Ehren all der kleinen Mädchen, die ihr Leben verloren haben.“
Sie sagte weiter: „Mein tiefes Mitgefühl gilt allen Eltern, die wunderbare junge Seelen verloren haben.“ Und: „Wir trauern mit Ihnen. Unsere Nation trauert mit Ihnen.“ Die First Lady versprach, wieder in die Katastrophenregion zu kommen. Dass Melania Trump im tagespolitischen Geschäft ihres Mannes einen aktiven Part an seiner Seite übernimmt, ist eher selten.
In den USA wird weiter darüber diskutiert, wer für die verheerenden Folgen der Katastrophe verantwortlich ist. Das Weiße Haus wies Medienberichte als „Lüge“ zurück, von Trump angeordnete Kürzungen beim Nationalen Wetterdienst (NWS) spielten eine Rolle. Viele Experten sehen die Hauptverantwortung bei den örtlichen Behörden, die Unwetter-Warnungen nicht rechtzeitig weitergaben.
Kurz vor dem Trump-Besuch konzentrierte sich die Debatte auf die nationale Katastrophenschutzbehörde Fema, die Trumps Heimatschutzministerin Kristi Noem unterstellt ist.
Der US-Sender CNN berichtete, Bundeshilfen für Texas seien erst 72 Stunden nach der Flut angelaufen. Noem sprach dagegen von „schnellen und effizienten“ Hilfen. (dpa, AFP)
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