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Arne Semsrott (r), Chefredakteur des Internetportals «FragdenStaat» steht zu Beginn eines Prozesses gegen ihn mit seinen Rechtsanwälten Benjamin Lück (l-r), Hannah Vos und Lukas Theune im Verhandlungssaal im Berliner Landgericht. Die Anklage wirft dem Journalisten verbotene Veröffentlichung von Gerichtsbeschlüssen vor. Der Journalist soll im August 2023 unter anderem Durchsuchungsbeschlüsse aus einem laufenden Ermittlungsverfahren gegen die Klimagruppe Letzte Generation, die zum Teil geschwärzt waren, in einem Artikel veröffentlicht haben.

© dpa/Bernd von Jutrczenka

Nach Veröffentlichung von Gerichtsdokumenten: Journalist Semsrott erhält Verwarnung vom Landgericht

Semsrott hatte eingeräumt, drei Gerichtsbeschlüsse zu einem Ermittlungsverfahren gegen die Klimagruppe Letzte Generation ins Netz gestellt zu haben. Nun wurde er vom Landgericht Berlin verwarnt.

Stand:

Der Journalist und Aktivist Arne Semsrott ist nach der Veröffentlichung von Gerichtsdokumenten verwarnt worden. Das Landgericht Berlin sprach den Chefredakteur des Internetportals „FragDenStaat“ wegen des Straftatbestands der verbotenen Mitteilungen über Gerichtsverhandlungen (§353d StGB) schuldig.

Die Richter entschieden sich jedoch für eine milde Strafe: Semsrott muss eine Geldstrafe von 1000 Euro (20 Tagessätze je 50 Euro) lediglich in dem Fall zahlen, wenn er innerhalb des nächsten Jahres erneut straffällig wird.

Die Staatsanwaltschaft hatte eine Geldstrafe von 2000 Euro (40 Tagessätze je 50 Euro) beantragt. Die Verteidigung hatte auf Freispruch plädiert. Semsrott hatte im Prozess eingeräumt, drei Beschlüsse des Amtsgerichts München ins Netz gestellt zu haben zu einem laufenden Ermittlungsverfahren gegen die Klimagruppe Letzte Generation - im Wissen, dass dies laut Gesetz verboten ist. Als Grund nannte der 36-Jährige, es gehe ihm um die Klärung einer grundsätzlichen Rechtsfrage.

Das Urteil ist nicht rechtskräftig. Der Journalist kündigte an, Revision beim Bundesgerichtshof einzulegen. (dpa)

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