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Monarchie: Neue Untersuchung zu Dianas Tod

Wird es jemals Klarheit geben? Fast zehn Jahre nach dem Tod der britischen Prinzessin Diana in einem Pariser Autotunnel haben in London Anhörungen zu einer gerichtlichen Untersuchung begonnen.

London - Die Untersuchung soll - unter anderem durch öffentliche Zeugenbefragungen - endgültig Klarheit darüber bringen, ob die Prinzessin und ihr Begleiter Dodi Al Fayed durch einen Unfall umkamen oder Opfer eines Mordkomplotts wurden.

Entsprechende Anschuldigungen hatte immer wieder Dodis Vater, der Hotel- und Kaufhausbesitzer Mohammed Al Fayed, gegen die königliche Familie erhoben. Dianas Söhne, die Prinzen William (24) und Harry (22), bekräftigten ihren Wunsch nach einem baldigen Abschluss des Verfahrens. "Sie möchten, dass diese Untersuchung nicht nur offen, fair und transparent ist, sondern auch rasch zu einem Ergebnis kommt", erklärte der Privatsekretär der Prinzen, Jamie Lother-Pinkerton.

William und Harry gehen nach Medienberichten davon aus, dass für den Sommer geplante Gedenkveranstaltungen für Prinzessin Diana nicht durch Verfahren um die Ursache ihres Todes belastet werden. Zum 46. Geburtstag Dianas ist am 1. Juli ein Konzert mit etlichen Pop- und Rockstars im neuen Wembley-Stadion vorgesehen. Für den zehnten Todestag am 31. August ist ein Gedenkgottesdienst geplant.

Al Fayed will Geschworenenjury

Mohammed Al Fayed forderte über seine Anwälte, dass Dianas Tod zusammen mit dem von Dodi und nicht separat untersucht wird. Die mit der Leitung der Untersuchung beauftragte Richterin Lady Butler-Sloss stimmte dem zu. Al Fayed will außerdem, dass eine Geschworenenjury berufen wird, deren Mitglieder aus den verschiedensten Schichten der Gesellschaft kommen und nicht ausschließlich aus Hofkreisen. Butler-Sloss äußerte dafür Verständnis, wollte sich aber zunächst nicht festlegen, ob sie überhaupt eine Jury beruft oder allein der Untersuchung vorsitzt.

Grundlage des Verfahrens, bei dem mit der öffentlichen Befragung von rund 40 Zeugen gerechnet wird, ist ein umfangreicher Bericht von Kriminalisten, Gerichtsmedizinern und anderen Experten unter Leitung des früheren Scotland-Yard-Chefs Lord Stevens. Sie kamen in dem kurz vor Weihnachten nach dreijährigen Ermittlungen veröffentlichten Bericht zu dem Schluss, dass die Todesursache von Diana und Dodi ein Unfall war, den der Fahrer ihres Wagens im August 1997 verursacht hatte, weil er betrunken unterwegs war und zu schnell fuhr.

Zudem kritisierte Stevens das aggressive Verhalten von Fotografen, die Diana und Dodi auf Schritt und Tritt verfolgt hatten. Britische Medien verwiesen darauf, dass inzwischen die Freundin von Prinz William, Kate Middleton, die an diesem Dienstag 25 Jahre alt wird, ähnlich aggressiv von Paparazzi bedrängt werde, wie einst Diana. (tso/dpa)

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