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Khartum: Neun Chinesen im Sudan entführt

Neun chinesische Ölarbeiter sind im Süden des Sudans entführt worden - bisher ohne weitere Hinweise. Hinter der Tat vom Wochenende könnten auch Rebellen der JEM-Bewegung stecken. Diese werfen China vor, die Regierung in Khartum zu unterstützen.

In der südsudanesischen Region Kordofan sind am Wochenende neun chinesische Ölarbeiter entführt worden. Die Gruppe sei von einem Ölfeld im Süden des Landes verschleppt worden, wie die staatliche chinesische Nachrichtenagentur Xinhua unter Berufung auf Botschaftsmitarbeiter in Khartum meldete. Die Täter ließen einen zunächst ebenfalls entführten sudanesischen Fahrer mit einem Schreiben frei, in dem die Beteiligung der Region an den Einnahmen aus den Ölquellen gefordert wurde, so ein Bericht des Senders BBC.

Bisher starben 300.000 Menschen im Darfur-Konflikt

Da sich der Vorfall nahe der westsudanesischen Krisenregion Darfur ereignete, ist nicht ausgeschlossen, dass Rebellen der Bewegung für Gleichheit und Gerechtigkeit (JEM) hinter der Entführung stecken. Ein Sprecher von JEM sagte, er könne sich derzeit nicht dazu äußern. Die JEM-Rebellen haben in der Vergangenheit China bereits mehrfach vorgeworfen, die sudanesische Regierung in Khartum zu unterstützen.

Nach UN-Schätzungen sind in dem seit bald fünfeinhalb Jahren andauernden Darfur-Konflikt rund 300.000 Menschen getötet worden, etwa 2,5 Millionen Menschen leben in Flüchtlingslagern. Der Konflikt wurde durch Angriffe von arabischstämmigen Milizen auf die überwiegend schwarzafrikanische Bevölkerung in Darfur ausgelöst. (jg/dpa)

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