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Ein Blauwal schwimmt vor der mexikanischen Küste.

© Imago Images/VWPics/Francois Gohier

Notruf nach Dänemark abgesetzt: Acht Segler nach Kollision mit Wal im Pazifik gerettet

Nach einem Zusammenstoß mit einem Wal kenterte ein Segelboot mit acht Dänen im Pazifik. Die Rettung konnte dann von Dänemark aus eingeleitet werden.

Stand:

Nach einem Zusammenstoß zwischen einer Segeljacht und einem Wal im Pazifik sind acht dänische Segler gerettet worden. Wie das dänische Verteidigungsministerium am Donnerstag berichtete, gelang es einer Seglerin, ihren Vater in Dänemark per Satellitentelefon zu erreichen. Dieser alarmierte daraufhin das dänische Rettungszentrum.

Die Jacht war den Angaben zufolge nach der Kollision mit dem Wal gekentert, die Insassen konnten sich in ein Rettungsboot in Sicherheit bringen. Ein Fischerboot nahm die Segler zwischen Peru und Französisch-Polynesien an Bord und übergab sie schließlich an einen Containerfrachter.

Auch vor den Küsten Spaniens und Portugals wurden in den vergangenen Jahren Boote angegriffen – von Orcas.. Erste Zwischenfälle meldeten Schiffsbesatzungen im Frühjahr 2020. Die unangenehmen Begegnungen wurden von Crews oft auf Video festgehalten. Man hört dann Schreie der überraschten Seeleute: „Boah, was für ein Riesenvieh!“, „Du Drecksack!“ und „Er hat uns erwischt!“. Fantinis Boot war im Juni 2022 dran.

Auch immer wieder Vorfälle mit Orcas vor Küsten Europas

Dieses Jahr häufen sich Medienberichte über Orca-Attacken. Seit Januar habe man mindestens 53 registriert, sagt der Biologe Alfredo López von der Organisation „GT Atlantic Orca“ im Interview der Deutschen Presse-Agentur. Zwölf Boote seien so sehr beschädigt worden, dass sie abgeschleppt werden mussten. Noch sei es aber zu früh, um definitiv über eine Zunahme im Vergleich zu den Vorjahren sprechen zu können.

Fest steht aber: Immer wieder musste der Seenotdienst im April und im Mai betroffene Besatzungen an der Straße von Gibraltar bergen. Zwischenfälle gab es auch vor der Küste Portugals und weiter nördlich im Atlantik vor der spanischen Region Galicien. Anfang Mai ging vor Cádiz das Schweizer Boot „Champagne“ nach einem Zwischenfall mit Orcas sogar unter. Es sei „nicht wirklich lustig“ gewesen, sagte Skipper Werner Schaufelberger (72) dem Portal „Blick“.

Doch warum agieren viele Orcas plötzlich so? Forscher wissen es nicht. Sie rätseln und widersprechen sich zum Teil. López, ein weltweit angesehener Meeresbiologe, vertritt zwei Thesen. Die erste: Die Schwertwale aus der Familie der Delfine könnten vielleicht einfach „etwas Neues“ erfunden haben. Sie seien hochintelligente, neugierige und sehr soziale Wesen, die von ihren Artgenossen lernten. Bereits früher habe man beobachtet, dass einzelne Orca-Gruppen eigenwillige Gewohnheiten entwickelt hätten.

„Aber es könnte sich auch um eine Antwort auf ein negatives Erlebnis handeln“, meint López. „Das heißt, ein oder mehrere Tiere haben vielleicht eine schlechte Erfahrung gemacht und versuchen, die Boote zu stoppen, damit sich das nicht wiederholt.“ (AFP, dpa)

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