
© AFP/Javier Gonzales Toledo
Praxis durchsucht: Maradonas Leibarzt offenbar der fahrlässigen Tötung beschuldigt
Der Neurochirurg Leopoldo Luque bestätigt, dass seine Praxis durchsucht wurde. Und er verteidigt sich unter Tränen: Maradona sei wie ein Vater für ihn gewesen.
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Ermittler in Argentinien haben den Leibarzt der gestorbenen Fußballlegende Diego Maradona, Leopoldo Luque, nach Medienberichten formell der fahrlässigen Tötung beschuldigt. Dessen Praxis in der Hauptstadt Buenos Aires und das Wohnhaus in einem Vorort wurden am Sonntagmorgen durchsucht, wie argentinische Medien übereinstimmend unter Berufung auf Quellen in der Justiz berichteten.
Es werde untersucht, ob es bei der Behandlung von Maradona in dessen Haus in einer bewachten Wohngegend nördlich von Buenos Aires in den letzten zwei Wochen seines Lebens Unregelmäßigkeiten gegeben habe. Dort hatte sich der Weltmeister von 1986 erholen sollen, nachdem der Neurochirurg Luque und andere Ärzte ihn an einem Blutgerinnsel im Gehirn operiert hatten.
Luque bestätigte die Durchsuchungen am Sonntag vor Journalisten. Er kooperiere mit der Staatsanwaltschaft, die medizinische Unterlagen zu Maradona sowie elektronische Geräte beschlagnahmt habe. Unter Tränen sagte er, er habe sich nichts vorzuwerfen. „Ich bin stolz auf alles, was ich für Diego gemacht habe.“ Dieser sei wie ein Vater für ihn gewesen.
Zuletzt hatten Ermittlungen zum Tod von Diego Maradona ergeben, dass der argentinische Fußball-Star zuletzt von seinem Pfleger lebend gesehen wurde. Gegen 6.30 Uhr am Mittwochmorgen seines Todestages habe dieser sich versichert, dass Maradona "geschlafen und normal geatmet" habe, hieß es in einer am Freitag veröffentlichten Mitteilung der Staatsanwaltschaft. Maradona war einem Herzstillstand erlegen.
Zunächst war angenommen worden, dass Maradonas Neffe den 60-Jährigen zuletzt lebend gesehen hatte. Er hatte seinen Onkel am späten Dienstagabend besucht. Nach einer Operation sollte Maradona eigentlich rund um die Uhr betreut werden.
Der Tod des Fußballers werde untersucht, weil er zu Hause gestorben sei und niemand die Sterbeurkunde unterzeichnet habe, hieß es aus Justizkreisen. Vor wenigen Tagen hieß es noch, es gebe "keinen Verdacht auf Unregelmäßigkeiten". Maradonas Anwalt hatte eine Untersuchung gefordert und behauptet, der Zustand des 60-Jährigen sei "zwölf Stunden lang" nicht kontrolliert worden. Er halte dies für "kriminellen Irrsinn".
Die zum Todeszeitpunkt zuständige Pflegerin hörte nach Angaben der Staatsanwaltschaft zuletzt um 7.30 Uhr, wie Maradona "sich im Zimmer bewegte". Um 12.16 habe sein Leibarzt den Notruf gewählt. Rund zehn Minuten später sei ein Krankenwagen vor dem Haus eingetroffen. Laut einem vorläufigen Autopsiebericht starb Maradona am Mittwochmittag an einem "akuten Lungenödem und einer verschärften chronischen Herzinsuffizienz". (dpa, AFP)
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