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Béla Anda, Journalist und ehemaliger Regierungssprecher und jetziger Berater von Block, muss den Gerichtssaal während des Prozesses wegen mutmaßlicher Kindesentführung im Landgericht Hamburg verlassen.

© dpa/Marcus Brandt

Prozess gegen Christina Block: Richterin schickt Schröders Ex-Sprecher Béla Anda aus dem Saal

Christina Block hat den früheren Regierungssprecher Béla Anda für ihre Öffentlichkeitsarbeit engagiert. Den Prozess um die Entführung ihrer Kinder aus Dänemark darf er vorerst nicht verfolgen.

Stand:

Im Prozess um die Entführung der Block-Kinder hat die Vorsitzende Richterin am Landgericht Hamburg den früheren Regierungssprecher Béla Anda aus dem Saal gewiesen. Anda, der von der angeklagten Unternehmerin Christina Block als Sprecher engagiert wurde, könnte nach den Worten von Richterin Isabel Hildebrandt als Zeuge relevant sein. „Ich möchte Sie bitten zu gehen, weil sie als Zeuge in Betracht kommen“, sagte sie dazu.

Der Anwalt von Blocks Ex-Mann, Philip von der Meden, hatte zuvor erklärt, dass er voraussichtlich beantragen werde, Anda als Zeugen zu laden. Die Art der Kommunikationsarbeit von Christina Block könne bei einer Verurteilung in der Strafzumessung eine Rolle spielen.

Wir haben alles dafür getan, es ist nicht dazu gekommen.

Stephan Hensel, Ex-Mann von Christina Block

Vor gut zwei Wochen hatte Anda bekanntgegeben, dass er Öffentlichkeitsarbeit für Block machen werde. Von 2002 bis 2005 war er Regierungssprecher unter dem damaligen Kanzler Gerhard Schröder gewesen. 

Vater wird zur Vorgeschichte befragt

Im Prozess im Sorgerechtsstreit um zwei gemeinsame Kinder hat der Ex-Mann von Christina Block (52) nach eigenen Angaben mehrfach Umgangsrecht für die Mutter in Dänemark beantragt. „Wir haben alles dafür getan, es ist nicht dazu gekommen“, sagte Stephan Hensel (51) am 13. Prozesstag vor dem Landgericht Hamburg.

Der Umgang der Mutter mit zwei der vier gemeinsamen Kinder sollte alle 14 Tage im dänischen Familienrechtshaus möglich gemacht werden, sagte Hensel weiter. Das habe aber Christina Block dreimal abgelehnt, so der Vater. 

Der Verteidiger eines mitangeklagten Anwalts der Familie Block, Marko Voß, betonte dagegen, dass Christina Block im Gegenzug auf ihre sehr viel weitergehenden Umgangsrechte in Deutschland hätte verzichten müssen. 

Stephan Hensel wird seit fünf Tagen als Zeuge gehört und beantwortet viele Fragen der Verteidigung zum Sorgerechtsstreit und zur Vorgeschichte der Tat. 

Stephan Hensel (R), neben seinem Anwalt Philip von der Meden am Montag vor Gericht.

© AFP/Marcus Brandt

In der Silvesternacht 2023/24 waren der damals zehnjährige Sohn und die 13-jährige Tochter aus der Obhut des in Dänemark lebenden Vaters entführt und zur Mutter nach Deutschland gebracht worden. Die Rückholaktion soll von einer israelischen Sicherheitsfirma ausgeführt worden sein. 

Nach wenigen Tagen mussten die Kinder aufgrund einer Gerichtsentscheidung wieder zu ihrem Vater nach Dänemark zurückkehren. Block ist angeklagt, die Aktion in Auftrag gegeben zu haben, was sie bestreitet.

Nach wenigen Tagen mussten die Kinder aufgrund einer Gerichtsentscheidung wieder zu ihrem Vater nach Dänemark zurückkehren. Block ist angeklagt, die Aktion in Auftrag gegeben zu haben, was sie bestreitet. (dpa)

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