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Touristen gehen in großen Gruppen durch das Stadtzentrum von Venedig.

© dpa/Robert Messer

Schutz vor Massentourismus: Venedig verbietet Reisegruppen mit mehr als 25 Menschen

Erst Entscheidungen gegen Kreuzfahrtschiffe, dann eine Eintrittsgebühr für Tagesbesucher: Nun beschließt die Lagunenstadt weitere Maßnahmen.

Es ist weiter Schritt der weltberühmten Lagunenstadt, um den Scharen der Besucher aus aller Welt Herr zu werden: Venedig verbietet künftig von Reiseführern begleitete Touristengruppen mit mehr als 25 Menschen.

Dies beschloss der Gemeinderat am Samstag in seiner letzten Sitzung in diesem Jahr, um den Massentourismus und seine negativen Auswirkungen auf die norditalienische Stadt einzuschränken.

In der Hauptsaison quillt Venedig in Italien über

Die Beschlüsse sehen außerdem das Verbot von Lautsprechern bei solchen Führungen vor, um die Menschen im Stadtzentrum sowie auf den Inseln Murano, Burano und Torcello vor Lärm und Belästigung zu schützen. Die Maßnahmen treten am 1. Juni 2024 in Kraft.

Der Massentourismus bereitet Venedig – eines der bekanntesten Reiseziele der Welt – seit geraumer Zeit Probleme. Die Altstadt mit dem berühmten Markusplatz, der Rialto-Brücke und den vielen Kanälen hat nicht einmal mehr 50.000 ständige Einwohner. In der Hauptsaison sind an manchen Tagen mehr als doppelt so viele Touristen zu Gast.

Volle Gassen und Menschenmassen prägen dann das Bild von Venedig. Die Stadt beschloss deswegen im September eine Eintrittsgebühr von fünf Euro. Kurzbesucher müssen diese von April an zahlen. 2024 soll sie zunächst an 30 Tagen gelten, an denen erfahrungsgemäß besonders viele Besucher kommen. Später soll sie ausgeweitet werden.

Seit Sommer 2021 dürfen in Venedig bereits große Kreuzfahrtschiffe nicht mehr durch Teile der Lagune fahren.  Konkret dürfen die Schiffe nicht mehr durch den Canale della Giudecca, das Bacino di San Marco (Markus-Becken) und den Canale di San Marco im historischen Zentrum fahren. 

Die Beschränkung von Reisegruppen auf maximal 25 Menschen sowie das Lautsprecherverbot trage zu einem nachhaltigen Tourismus bei, teilte Venedigs Stadträtin für Sicherheit, Elisabetta Pesce, mit.

So soll ein besseres Gleichgewicht zwischen den Menschen, die wirklich in der Stadt leben, und denen, die sie nur als Touristen besuchen, geschaffen werden. Die Gruppen dürfen künftig auch nicht mehr länger in engen Gassen oder auf Brücken anhalten. (dpa, Tsp)

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