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Panorama: Schwangere getötet und Baby geraubt

Das Baby ist gesund und vollkommen unverletzt, sagt der Arzt. Jetzt betreut es der Vater.

Das Baby ist gesund und vollkommen unverletzt, sagt der Arzt. Jetzt betreut es der Vater. Eines Tages jedoch, wenn das Baby groß geworden ist, wird er eine schwierige Frage beantworten müssen: Soll ich meinem Kind die Wahrheit erzählen? Und wenn ja, wann und wie?

Das Verbrechen schockiert ganz Amerika. In einem kleinen Ort im US-Bundesstaat Missouri war am Donnerstag eine Frau erdrosselt worden. Die 23-jährige Bobbie Jo Stinnett war im achten Monat schwanger. Der Mord wurde in ihrem Haus verübt. Am Nachmittag hatte ihre Mutter sie entdeckt – bewusstlos in einer Blutlache. „Es sah aus, als sei ihr Bauch explodiert“, sagte sie. Die Ärzte hofften, wenigstens den Fötus retten zu können. Doch der war verschwunden. Mit einem scharfen Messer war er der Frau aus der Gebärmutter geschnitten, die Nabelschnur durchtrennt worden. Die Polizei leitete eine Großfahndung ein.

Einen Tag später wurde das Baby lebend gefunden, rund siebzig Kilometer entfernt, im Haus der mutmaßlichen Mörderin. Nach Angaben der Polizei hat sie die Tat gestanden. Eine DNA-Analyse bestätigte die Identität des Babys. Die Täterin heißt Lisa Montgomery, ist 36 Jahre alt, verheiratet, hat zwei Kinder im jugendlichen Alter. Auch sie war hochschwanger, hatte aber eine Fehlgeburt, die sie offenbar ihrem Mann gegenüber verheimlichte. Den rief sie unmittelbar nach ihrem Verbrechen an. Plötzlich hätten bei ihr die Wehen eingesetzt, erzählte sie ihm, das Kind sei wohlauf, er könne sie im Krankenhaus abholen. Er berichtete der Polizei, er habe seine Frau mit einem Baby im Arm auf dem Parkplatz des Krankenhauses getroffen. Verdacht habe er nicht geschöpft.

Überführt wurde die Mörderin durch das Internet. Mit ihrem Opfer war sie über ein Online-Forum in Kontakt getreten, angeblich um einen Hund von der Züchterin zu kaufen. Die Mutter des Opfers bestätigte, dass Stinnet die Frau erwartete: „Oh, da sind sie. Ich muss gehen.“ waren ihre letzten Worte in einem Telefonat. FBI-Experten konnten die E–Mail- Adresse der Mörderin bis zu dem von ihr benutzten Telefonanschluss zurückverfolgen. Nach rund 24 Stunden war das Verbrechen aufgeklärt und das Baby gefunden worden. Was bleibt, ist Abscheu.

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