Panorama: Schwimm-WM: Trainer schlägt seine Tochter

Melbourne - Katerina Subkowa hat am Mittwoch bei der Schwimm-Weltmeisterschaft in Melbourne über 50 Meter Rücken den Einzug ins Halbfinale verpasst. Als die 19-jährige Ukrainerin am Vormittag in der Rod-Laver-Arena schwamm, stand allerdings nicht ihr Trainer und Vater Michail Subkov am Beckenrand, sondern die Polizei. Michail Subkow ist von der Weltmeisterschaft ausgeschlossen worden, er muss heute in der australischen Stadt vor Gericht. Vorwurf: Gewaltanwendung in der Familie.

Die Beweise liefert ein Video. Der 38-jährige Subkow hatte am Dienstagabend im Warteraum der Athleten, die sich dort aufs Training und den Wettkampf vorbereiten, seine Tochter sieben Minuten lang verprügelt. Fest installierte Kameras zeichneten auf, wie Subkow auf seine Tochter zuging und ihr eine Ohrfeige gab. Dann begann er, sie unkontrolliert zu schlagen. Irgendwann mal wehrte sich die junge Frau. Verantwortliche, die diese Szenen auf ihrem Monitor sahen, alarmierten die Polizei.

Die Beamten nahmen Vater und Tochter getrennt mit auf eine Polizeistation und befragten sie. Daraufhin erließ die Polizei eine einstweilige Verfügung, nach der Subkow seine Tochter nicht anrufen und sich ihr nicht mehr auf weniger als 200 Meter nähern darf. Katerina Subkowa ist inzwischen wieder bei ihrem Team. Die 19-Jährige benötigte keine ärztliche Hilfe. Der Schwimm-Weltverband Fina entzog Subkow die Akkreditierung. Ob er noch härter bestraft wird, muss die Fina-Disziplinarkommission klären. Mehr Angst als vor Funktionären dürfte Subkow allerdings vor den australischen Richtern haben. Für seine Schläge kann er ins Gefängnis kommen.