
© dpa/ANP/JOSH WALET
Sechs Menschen starben: Drei Verdächtige nach Explosion in Den Haag festgenommen
Nach einer Explosion in einem Mehrfamilienhaus in Den Haag hatte die Polizei nach einem möglichen Fluchtauto gefahndet. Die Ursache für das Unglück ist weiter unklar.
Stand:
Im Zusammenhang mit den verheerenden Explosionen in einem Wohnhaus in Den Haag mit sechs Toten hat die niederländische Polizei drei Verdächtige festgenommen. Sie seien möglicherweise an der Explosion beteiligt gewesen, teilte die Polizei mit. Auch einige Autos seien beschlagnahmt worden.
Weitere Hintergründe nannte die Polizei nicht. Die Ermittlungen würden fortgesetzt, weitere Festnahmen seien nicht ausgeschlossen. Die genaue Ursache der Katastrophe ist noch unklar, die Staatsanwaltschaft hatte aber bereits von Hinweisen auf einen kriminellen Hintergrund gesprochen.
Um 6.15 Uhr am Samstagmorgen hatte es zunächst eine kleinere und dann eine sehr schwere Explosion gegeben, woraufhin das dreigeschossige Gebäude teilweise einstürzte und in Brand geriet. Fünf Wohnungen wurden vollkommen zerstört. Die Explosion hinterließ auch im Umfeld große Verwüstung. Angrenzende Wohnungen und Läden wurden beschädigt und die Straße war weiträumig mit Trümmerteilen übersät.

© AFP/ANP/JOSH WALET
Kurz nach der Explosion gegen 6.15 Uhr sei ein Auto „mit sehr hoher Geschwindigkeit“ davongefahren, erklärte die Polizei später. Die Beamten riefen Zeugen auf, sich mit möglichen Angaben oder Kameraaufnahmen zu dem Fahrzeug zu melden.
Sehen Sie hier Videos aus dem Ressort Gesellschaft
Am Unglücksort wurde über mögliche Ursachen der Katastrophe spekuliert. In den Niederlanden gibt es seit längerer Zeit immer wieder Sprengstoffanschläge im kriminellen Milieu. Betroffen sind Häuser, Firmengebäude und Autos. Die nachts an Hauseingängen, Fassaden oder Geschäften deponierten Spreng- oder Brandsätze richten Sachschäden an, verletzt wird in der Regel niemand.
Ob die Explosion und der anschließende Brand in Den Haag allerdings einen kriminellen Hintergrund haben, ist noch offen. Gemutmaßt wurde auch, dass in dem Gebäude kurz vor dem Jahreswechsel möglicherweise illegale Feuerwerkskörper gelagert worden sein könnten.
Regierungschef Dick Schoof äußerte sich „schockiert über die schrecklichen Bilder“ vom Explosionsort. Seine Gedanken seien bei den Opfern, allen anderen Betroffenen und den Rettungsdiensten vor Ort, erklärte Schoof im Onlinedienst X. Er sicherte den Behörden jede notwendige Hilfe zu. Auch der niederländische König Willem-Alexander drückte den Betroffenen in den Online-Netzwerken sein Mitgefühl aus. (AFP/dpa)
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: