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Kroatien: Sechs Menschen sterben bei Zugunglück

In Kroatien ist ein Zug kurz vor Einfahrt in die Hafenstadt Split entgleist. Sechs Menschen kamen ums Leben, mehr als 50 wurden verletzt

Die Anzahl der Toten könnte noch steigen, sagte eine Polizeisprecherin. Die Behörden hätten noch keinen Überblick, wie viele der Verletzten in Lebensgefahr schwebten. Das kroatische Gesundheitsministerium gab die Zahl der Schwerverletzten mit 20 an.

Insgesamt befanden sich mehr als 90 Menschen an Bord, viele von ihnen offenbar Rucksacktouristen. Laut Auswärtigem Amt gibt es keine Hinweise, dass Deutsche unter den Opfern sind.

Die Unglücksursache ist bislang noch unklar. Kroatische Medien spekulieren aber, dass sich in den vergangenen Tagen wegen der großen Hitze möglicherweise die Gleise verbogen hätten.

Bei dem Zug handelte es sich um einen Intercity mit sogenannter Neigetechnik. Er entgleiste in einem unzugänglichen Gebiet auf der Strecke zwischen der Hauptstadt Zagreb und Split. Nur knapp entging er einer noch größeren Katastrophe, weil die Wagen kurz vor einer tiefen Schlucht stehenblieben. Per Hubschrauber mussten die schwer Verunglückten in Krankenhäuser geflogen werden. Über den Rundfunk wurde die Bevölkerung zu Blutspenden aufgerufen.

An der gleichen Stelle kam es schon 1966 zu einem schweren Unglück. Damals starben 33 Menschen. Seit auf der Strecke die Neigezüge im Einsatz sind, gab es bereits zwei Entgleisungen, die allerdings glimpflich verliefen. Der Kauf der Neigezüge wurde von Experten immer wieder als schlechte Investition kritisiert, weil deren Wartung sehr teuer sei. Außerdem seien sie mit dem kroatischen Schienensystem nicht kompatibel, hieß es.

Das Unglück ereignete sich auf dem Höhepunkt der Feriensaison. Der Tourismus ist eine der wichtigsten Einnahmequellen des EU-Kandidaten Kroatien und trägt etwa 20 Prozent zu dessen Bruttoinlandsprodukt bei.

Quelle: ZEIT ONLINE, dpa, Reuters, rf

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