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Errol Musk, Elon Musks Vater, fotografiert am 13. November 2024 in seinem Haus in Langebaan nördlich von Kapstadt in Südafrika (Archivbild).

© IMAGO/TT/Expressen/Torbjörn Selander

„Sehen täglich, wie diese Kinder leiden“: Missbrauchsvorwürfe gegen Elon Musks Vater belasten die Familie seit Jahrzehnten

Elon Musk teilt viel aus seinem Leben öffentlich mit. Doch einen Teil hält er zurück: die langjährige Entfremdung von seinem Vater Errol Musk. Das könnte der Grund sein.

Stand:

Errol Musk, der Vater von Techmilliardär Elon Musk, soll fünf seiner neun Kinder und Stiefkinder sexuell missbraucht haben, berichtet die „New York Times“ nach einer Recherche in dessen engstem Umfeld. Die Anschuldigungen gegen den 79-Jährigen beschäftigen die Familie demnach seit drei Jahrzehnten und haben seinen ältesten Sohn Elon wiederholt erreicht, wenn Verwandte ihn um Hilfe baten.

Der erste Vorwurf soll aus dem Jahr 1993 stammen, als Errol Musks damals vierjährige Stieftochter Verwandten erzählte, er habe sie im Familienhaus berührt. Ein Jahrzehnt später sagte die Stieftochter, sie habe ihn dabei erwischt, wie er an ihrer schmutzigen Unterwäsche roch, heißt es in dem Bericht.

Weitere Familienmitglieder beschuldigten Errol Musk laut „NYT“, zwei seiner Töchter und einen Stiefsohn missbraucht zu haben. Der jüngste Vorfall soll sich 2023 ereignet haben, als sein damals fünfjähriger Sohn sagte, der Vater habe sein Gesäß begrapscht. Drei separate Polizeiermittlungen seien eingeleitet worden. Zwei der Untersuchungen endeten laut der Recherche ohne Anklage, über die dritte ist nichts bekannt. Errol Musk wurde nie verurteilt.

Elon Musk griff finanziell ein

Um das Jahr 2010 soll ein Verwandter Elon Musk einen fünfseitigen Brief über die Vorwürfe geschrieben haben und diesen darum gebeten haben, einzugreifen. „Wir brauchen wirklich deinen Rat, deine Hilfe und Führung in diesen Angelegenheiten, weil wir täglich sehen, wie diese Kinder leiden“, hieß es in dem Schreiben, aus dem die Zeitung zitiert.

Elon Musk habe seine Stieffamilie und Geschwister aus der dritten Ehe seines Vaters finanziell unterstützt. Er versuchte laut dem Bericht, die Familienmitglieder in Kalifornien zu halten, weit entfernt von Errol Musk. 2002 habe er der Familie ein zwei Millionen Dollar teures Haus in Malibu gekauft. Dort soll es zu dem Vorfall mit der Unterwäsche seiner Stieftochter gekommen sein.

Errol Musk sei daraufhin wieder nach Südafrika, wo die Familie lebte und auch Elon Musk geboren ist, zurückgeschickt worden. Doch dessen Familie sei ihm wenig später freiwillig gefolgt. 2005 ließ sich Errols damalige Frau von ihm scheiden.

Familiendrama setzt sich fort

Die komplizierte Familiengeschichte geht weiter: Die ehemalige Stieftochter, die 1993 erstmals Vorwürfe gegen Errol erhoben hatte, bekam später als Erwachsene mindestens ein Kind mit Errol Musk. Sie kämpfte mit Drogensucht, ist aber nach eigenen Angaben seit Jahren clean. Elon Musk zahlt der Frau monatlich Unterhalt und hat ihr ein Auto gekauft. „Elon war immer da“, sagte sie der Zeitung.

Vater weist Vorwürfe zurück

Errol Musk bezeichnete die Vorwürfe gegenüber der Zeitung als „falsch und extremer Nonsens“. Er behauptete, die Anschuldigungen seien von Familienmitgliedern erfunden worden, die „die Kinder dazu bringen, falsche Dinge zu sagen“ und Geld von Elon Musk erhalten wollten. Gleichzeitig behauptete er, eine gute Beziehung zu seinem Sohn Elon zu haben.

Elon Musk reagierte nicht auf Anfragen um Stellungnahme, schreibt die Zeitung. 2017 sagte er unter Tränen dem „Rolling Stone Magazin“, sein Vater habe „fast jede böse Sache getan, die man sich vorstellen kann“. In einer Biografie von 2023 erklärte Musk, er kommuniziere nicht mit Errol Musk. (Tsp)

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