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Panorama: Simulans oder caput piger? Von Dingen, die besser ante portas besprochen werden

Nicht immer ist es für den Arzt der einfachste Weg, offen und verständlich die Diagnose darzustellen. Besonders, wenn der Patient dabei ist.

Nicht immer ist es für den Arzt der einfachste Weg, offen und verständlich die Diagnose darzustellen. Besonders, wenn der Patient dabei ist. Da kann es zuweilen hilfreich sein, wenn nur der nebenstehende Kollege Doktor versteht, worum es gerade geht. Und wozu haben die Mediziner denn ihren einigermaßen ausgebauten Lateinwortschatz? In ernsten Fällen versuchen Ärzte zwar immer mehr, den Patienten in aller Offenheit die Krankheit darzustellen. Solange die Diagnose jedoch noch mit Kollegen abgestimmt werden soll, kann die Geheimniskrämerei durchaus sinnvoll sein. Wie auch in manch anderen pikanten Situationen: Die folgende Aufstellung doktoraler Fachbegriffe lässt einige erahnen.

ut aliquid fiat: damit was passiert (Nichts genaues weiß man nicht, irgendetwas muss aber gemacht werden)

expectative Therapie: Abwarten, wird auch ohne Arzt besser

iatrogen: vom Arzt verursacht

lapsus: Fehler

forcierte Balneotherapie: verstärkte Säuberung (Badet das Ferkel)

per ventum: durch den Wind, völlig durcheinander

cave: Achtung

cave linguam: Pass auf, was du sagst (Patient hört mit)

ante portas: vor der Tür (Wir besprechen das besser draußen, der Patient muss nichts mitbekommen)

simulans: vortäuschend (der Patient tut nur so)

c.p. (caput piger): fauler Kopf (Drückeberger)

C2: Alkoholiker

A.Z.: Allgemeinzustand

Adipositas permagna: dermaßen dick

maligne Logorrhoe: bösartiger Wortfluss (Patient stiehlt dem Arzt mit Quasselei die Zeit)

non bonum: Das sieht gar nicht gut aus

PP: Privatpatient (der bringt Geld, dem steht eine Sonderbehandlung zu)Mehr zum Thema im Internet www.almeda.de

Außerdem ist im Ratgeberverlag das Buch erschienen: Michael Dirk Prang: "Ärztelatein im Klartext", 19,80 DM.

dae

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