
© dpa/Philipp von Ditfurth
„Sind für mich ein rotes Tuch“: Unternehmer Herrenknecht entfernt Blumenkübel – und entfacht politischen Streit
In Baden-Württemberg sorgte ein absurder Streit zwischen Firmenchef Herrenknecht und der Gemeinde Schwanau für Aufsehen. Nun scheint alles wieder beim Alten – vorerst.
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Etwa 20 Blumenkübel haben im baden-württembergischen Schwanau an der Grenze zu Frankreich für eine Lokalposse gesorgt: Martin Herrenknecht, Chef des nach eigenen Angaben Weltmarktführers für Geräte im Tunnelbau, störte sich an den Kübeln und ließ sie kurzerhand umstellen. Laut der „Badischen Zeitung“ soll er sie nun der Gemeinde zurückgegeben haben. Damit dürfte der Streit vorerst beendet sein.
Eigentlich sollten die Kübel dabei helfen, Tempo 30 in zwei Durchfahrtsstraßen im Schwanauer Ortsteil Allmannsweier durchzusetzen, heißt es in dem Bericht. Dort hat Herrenknecht seinen Firmensitz. Die Kübel seien auf Wunsch der Bevölkerung und auf Beschluss des Gemeinderats hin aufgestellt worden, schreibt die „Badische Zeitung“.
Herrenknecht hätte in den Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung allerdings eine Gefährdung für seine Mitarbeitenden auf dem Weg zur Arbeit gesehen und die Kübel vor etwa zwei Wochen entfernen lassen, schreibt die Zeitung. Einen Teil der Objekte habe er auf seinem Firmengelände aufgestellt. Die übrigen Blumenkübel seien als Protest vor dem Rathaus der Gemeinde Schwanau aufgestellt worden, mit der Drohung, neue Kübel „am nächsten Tag alle beim Landratsamt“ vor die Tür zu stellen, wie der Firmenchef der „Badische Zeitung“ sagte.
Sollten neue Blumenkübel aufgestellt werden, würden sie wieder abgebaut werden, „damit die Sesselfurzer endlich mal merken, worum es geht in Deutschland. Die Kübel sind für mich ein rotes Tuch“, zitiert die Zeitung Martin Herrenknecht.
Am vergangenen Wochenende seien die Blumenkübel der Gemeinde schließlich vom Firmengelände Herrenknechts verschwunden, heißt es in dem Bericht. Sie sollen der Gemeinde übergeben worden sein, wie das Rathaus bestätigt habe. Für die Firma und die Gemeinde scheint die Sache damit erledigt. Eine Anzeige wegen Diebstahls sei zwar gestellt worden, die Staatsanwaltschaft sieht aber „keine zureichenden Hinweise“, schreibt die „Badische Zeitung“.
Dennoch gibt es noch den Beschluss des Gemeinderats, der die Blumenkübel entlang der Straßen als Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung vorsieht. Die Lokalposse könnte in die nächste Runde gehen. (Tsp)
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