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Suche unter schwierigen Bedingungen: 20-jähriger Deutscher auf Kreta weiterhin vermisst
Seit Tagen fehlt jede Spur von einem deutschen Wanderer auf Kreta. Das Wetter erschwert den Einsatzkräften die Suche.
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Weiterhin gibt es keine Spur von dem 20-jährigen Deutschen, der seit dem vergangenen Donnerstag in der Samaria-Schlucht auf Kreta vermisst wird. Die Suche nach dem verschollenen Wanderer gestaltet sich äußerst schwierig, Nebelbänke behinderten die Sicht, zwischendurch hagelt und schneit es.
Ein Hubschrauber der Rettungskräfte sei wetterbedingt kaum einsatzfähig, berichtete der griechische Nachrichtensender ERTnews. Einsatzkräfte seien auch zu Fuß und mit Suchhunden unterwegs, zudem beteiligten sich Freiwillige, und Drohnen würden eingesetzt.
Es wird vermutet, dass der junge Mann aus Baden-Württemberg den knapp 2000 Meter hohen Berg Gingalos im Südwesten der Insel besteigen wollte. Laut griechischen Medien schickte er am vergangenen Donnerstagabend eine Nachricht an seine Schwester, in der er versicherte, dass alles in Ordnung sei. Danach gab es kein weiteres Lebenszeichen.
Alarmiert wurden die Behörden zwei Tage später, als der Mann seinen Mietwagen nicht wie vereinbart zurückgab. Die Eltern und die Schwester seien mittlerweile auf Kreta eingetroffen, hieß es. „Die Rettungsmannschaften konnten den Punkt (von dem aus er sich meldete) bislang nicht erreichen“, sagte seine Schwester im griechischen Fernsehen.
Er machte sich warm und joggte los
Aufnahmen einer Überwachungskamera, die vom griechischen Sender Alpha TV veröffentlicht wurden, zeigen den Parkplatz am Eingang zur Schlucht und mutmaßlich den jungen Mann, wie er aus einem Mietwagen steigt, sich warm macht und dann losjoggt.
Die Besteigung des Gingalos gilt bei Trekking-Experten als sehr schwierig. Der obere Teil ist felsig und von tiefen Spalten durchzogen. Normalerweise wird der Berg in den Sommermonaten von Gruppen mit Führer bestiegen.
Im Winter ist der Zugang zur Schlucht eigentlich verboten, weil Starkregen und Schneefall Überflutungen, Steinschläge und Erdrutsche verursachen können. Ein Video des Nachrichtenportals „Newsbeast“ zeigt den Hubschraubereinsatz in der unzugänglichen Region.
Immer wieder ereignen sich auf Kreta und Unglücke mit Wanderern, vor allem mit ausländischen Touristen. Im vergangenen Jahr kamen unter anderem im Juni ein 67-jähriger und im September ein 60-jähriger Deutscher bei Wanderungen ums Leben. Die größte Gefahr im Sommer sind Hitze und Hitzschlag. Im Winter können Schnee und Nebel für Orientierungsverlust sorgen. (dpa)
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