zum Hauptinhalt
Ein Pferderennen des Moet und Chandon Julifestival auf der Pferderennbahn in Großbritannien, Newmarket. (Symbolbild)

© dpa/Tim Goode

Edeltiere endeten im Schlachthof: Tausende Rennpferde in Großbritannien und Irland getötet

Verdeckte Videoaufnahmen zeigen, wie ehemalige Rennpferde im Schlachthof getötet werden. Die geltenden Vorschriften wurden mehrfach verletzt.

Von Thomas Sabin

In Großbritannien und Irland werden Tausende Rennpferde zu Schlachthöfen geschickt, berichtet die „BBC“. Demnach waren einige der geschlachteten Pferde zuvor im Besitz prominenter Namen im Pferderennsport.

Verdeckte Aufnahmen der Tierschutzorganisation Animal Aid zeigen, wie Regeln, die die Pferde vor einem grausamen Tod schützen sollen, in einem der größten Schlachthöfe Großbritanniens offenbar regelmäßig ignoriert werden.

Auf Anfrage der „BBC“ erklärte der Schlachthof, man würde dort keine Form von Tiermisshandlung akzeptieren. Laut einem Experten jedoch beweisen die Aufnahmen klare Verstöße gegen die Vorschriften. Bereits in der Vergangenheit schockte ein Foto eines Top-Trainers der Branche, Gordon Elliott. Er ließ sich auf einem toten Pferd sitzend ablichten. Der Trainer dreier Gewinner des Grand National, wurde scharf verurteilt und bis zum 9. September dieses Jahres vom Sport suspendiert.

[Wenn Sie aktuelle Nachrichten aus Berlin, Deutschland und der Welt live auf Ihr Handy haben wollen, empfehlen wir Ihnen unsere App, die Sie hier für Apple- und Android-Geräte herunterladen können.]

4000 ehemalige Rennpferde Anfang 2019 geschlachtet

Die „BBC“ berichtet weiter, dass seit Anfang 2019 4000 ehemalige Rennpferde in Großbritannien und Irland geschlachtet wurden. Die meisten wurden in Irland trainiert. „Als wir uns das Filmmaterial ansahen, waren wir absolut verblüfft über die schiere Menge an jungen Vollblütern“, sagte Animal Aid-Sprecher Dene Stansall der „BBC“. Aufgenommen wurden die Videos an vier Tagen Ende 2019 und Anfang 2020.

Einige der Pferde im Schlachthof hätten eine erfolgreiche Rennkarriere hinter sich und gewannen tausende Pfund. Drei von ihnen wurden von Gordon Elliott in Irland trainiert. Elliot dementierte gegenüber der „BBC“, dass die Tiere von ihm zum Schlachthof geschickt wurden. Sie seien nicht mehr unter seiner Obhut gewesen.

Elliott sagte, dass zwei der Pferde zu einem Pferdehändler geschickt wurden, „um, wenn möglich, wieder untergebracht zu werden, und wenn nicht, um human eingeschläfert zu werden“.

Die Vorschriften dazu besagen, dass Pferde nicht in Sichtweite zueinander getötet werden dürfen. Das Filmmaterial zeigt jedoch, dass die Tiere während der vier Drehtage 26 Mal zusammen erschossen wurden. Die Vorschriften besagen auch, dass jede Anstrengung unternommen werden sollte, um einen schnellen Tod zu gewährleisten.

Das Filmmaterial zeigt, dass der Tod manchmal alles andere als sofort eintrat, so die „BBC“. 91 Mal zeichneten die Kameras auf, wie ein Schlachter die Pferde nicht aus der Nähe, sondern aus der Ferne erschoss.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false